Vor kurzem hatte der Luxemburger Finanzminister Gilles Roth angekündigt, deutschen Grenzgängern einen Steuerkredit von 700 Euro einzuräumen, wenn sie in der Bundesrepublik auf im Großherzogtum geleistete Überstunden besteuert werden. Überstunden sind in Luxemburg grundsätzlich steuerfrei.

Den beiden größten Gewerkschaften des Landes, LCGB und OGBL zufolge, decken die 700 Euro, mit denen der Minister den Grenzgängern entgegenkommen will, im Durchschnitt gerade einmal 35 % der zusätzlichen Besteuerung ab. Außerdem löse der Steuerkredit nicht das Problem der Ungleichbehandlung sowie der rückwirkenden Besteuerung, die derzeit auf allen nicht abgeschlossenen Steuererklärungen stattfinde.

Die Gewerkschaften betonen noch einmal die Bedeutung der deutschen Grenzgänger (rund 54.500) für die Luxemburger Wirtschaft. Eine schleichend abnehmende Lohndifferenz, die begrenzte Möglichkeit des Home-Office und die Grenzkontrollen machten die Anfahrt immer unattraktiver. Hinzu kommt die zusätzliche Belastung durch die Besteuerung ihrer Überstunden, so die Gewerkschaften.

In einem Gespräch mit dem Minister stellten die beiden Gewerkschaften zwar fest, dass das Thema der CSV-DP-Regierung wichtig ist; der Minister erklärte sich aber nicht dazu bereit, die Maßnahme in seinem Haushalt 2025 anzupassen, oder über Lösungen zu sprechen, die aus Sicht der Gewerkschaften “besser” sind.

Für die Arbeitnehmerorganisationen können nur eine Neuverhandlung der Konsultationsvereinbarung mit Deutschland und ein einheitliches Konzept für alle Grenzgänger aus Luxemburgs drei Nachbarländern einer Ungleichbehandlung entgegenwirken.

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