Der traditionsreiche Luxemburger Bankenkonzern Banque Internationale à Luxembourg (BIL) steht womöglich vor einem Verkauf. Das geht aus Presseberichten hervor. Demnach soll der chinesische Investor “Legend Holdings” darüber nachdenken, seine Anteile an dem Haus zu verkaufen. “Legend Holding” besitzt im Moment 90% der Anteile von BIL. Die Presseagentur Reuters hatte zuerst exklusiv darüber berichtet und sich auf zwei mit der Sache vertraute Personen berufen. Die verbleibenden 10% der Anteile werden von der Luxemburger Regierung gehalten.

Und die Bank soll durchaus etwas wert sein. Der Bericht geht davon aus, dass sie im Fall eines Verkaufs mit 2,5 und 3 Milliarden Euro bewertet werden würde. Eine Option, die gerade im Raum steht, ist Reuters zufolge, die Bank aufzuteilen und das Schalterkundengeschäft und die Vermögensverwaltung separat zu verkaufen.

Reuters zufolge wollten weder BIL noch Legend Holding den Bericht kommentieren. Am Freitagnachmittag war BIL nicht erreichbar. Angeblich arbeitet Legend Holding zusammen mit der Investmentbank Goldman Sachs an dem Verkauf. (Es ist durchaus üblich, dass bei solchen Verkäufen große Investmentbanken hinzugezogen werden). Finanzexperten haben in den letzten Monaten beobachtet, dass chinesische Investoren sich aus europäischen Banken zurückziehen.

Älteste Luxemburger Bank

Die BIL ist die älteste Luxemburger Bank. Sie wurde 1856 gegründet. Während der Bankenkrise war die BIL in turbulentes Fahrwasser geraten. Sie wurde 2012 von der Mutter Dexia an “Precision Capital” einem katarischen Fonds der königlichen Familie für 730 Millionen Euro verkauft. 2017 übernahm der chinesische Investor sie für 1,48 Milliarden Euro.

Laut dem letzten vorgelegten Jahresbericht, der sich auf das Jahr 2023 bezieht, hat die BIL unterm Strich 202 Millionen Euro verdient. Eigenen Aussagen zufolge beschäftigt die Bank mehr als 2.000 Menschen in Luxemburg, der Schweiz und China. Davon 1.844 Mitarbeiter und 44 Manager in Luxemburg.

 

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