Eine zweite Jugend für die Adoption in Luxemburg
Veröffentlicht
von
Patrick Jacquemot
am 29/04/2023 um 08:04
1 Kommentar
Im Jahr 2021 sind zwölf adoptierte Kinder in ihren neuen luxemburgischen Familien angekommen, und 15 Paaren wurde erlaubt, einen Adoptionsantrag zu stellen. Das ist nicht viel, aber vielleicht liegt es nicht unbedingt daran, dass das Interesse an diesem Schritt gering ist. Tatsächlich zeigte sich das Zivilgesetzbuch bei den Möglichkeiten der “äußeren Abstammung” besonders einschränkend.
Daher der von der Regierung Bettel erklärte Wille, “diese grundlegenden Bedingungen” zu ändern. Und an diesem 28. April wurde die Entscheidung getroffen, eine Überarbeitung der Texte in Angriff zu nehmen. So werden sich die Abgeordneten demnächst zu einem Gesetzesentwurf äußern müssen. Zu den erwarteten Fortschritten gehört die Öffnung des Adoptionsrechts für Paare, die in einer eingetragenen Partnerschaft oder in einer tatsächlichen Lebensgemeinschaft leben.
Über diese Kategorien hinaus sieht der Text auch eine Ausweitung auf Singles vor, die auf diesem Weg über eine Volladoption Vater oder Mutter werden möchten. Bisher war ihnen nur die einfache Adoption erlaubt.
Maximal 45 Jahre Altersunterschied
Darüber hinaus würde der Text einen Begriff des Altersunterschieds zwischen Annehmenden und Angenommenen einführen. Bisher wurde nur das Mindestalter der Eltern (25 Jahre und 21 Jahre für den jüngeren Ehepartner) festgelegt. In Zukunft muss also auch der Altersunterschied berücksichtigt werden, wobei dieser nicht mehr als 45 Jahre betragen darf.
Diese Änderung wurde eingeführt, nachdem die Leiterin des luxemburgischen Adoptionsdienstes gegenüber unseren Kollegen von L’Essentiel gesagt hatte: “Wir suchen Eltern für die Kinder, keine Großeltern”. Direkter hätte man es nicht formulieren können!
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Man muss wissen, dass das Adoptionswesen im Großherzogtum dem Ministerium für Bildung und Jugend unterstellt ist. Diesem obliegt die Vergabe der offiziellen Zulassungen an Einrichtungen, die rechtmäßig die Vermittlung zwischen Kindern/Erwachsenen und adoptionswilligen Haushalten anbieten können.
Es gibt nur drei zugelassene Organisationen, die jeweils Vereinbarungen mit verschiedenen Partnerländern haben:
- Amicale internationale d’aide à l’enfance (🇻🇳Vietnam, 🇰🇷Südkorea und 🇮🇳Indien)
- Nalédi (🇿🇦Südafrika)
- Croix Rouge luxembourgeoise (🇧🇬Bulgarien, 🇧🇫Burkina Faso, 🇵🇹Portugal, 🇸🇰Slowakei).
Nur das Croix Rouge beaufsichtigt die Adoption von luxemburgischen Kindern. Im Jahr 2021 fanden auch 3 Kleinkinder aus pays🇱🇺 neue Verwandte; alle stammten aus anonymen Geburten.
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ralfpae
Ob eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit für einen größeren Zulauf auf dem Luxemburger Arbeitsmarkt sorgt, bleibt die Frage. Ich denke die Firmen müssen sich umstellen. Arbeitszeiten flexibel gestalten und damit werben. Home Office anbieten in allen Variationen ggf. mit Sozialversicherungswechsel und Steuerabführung nach Deutschland. Jeder Arbeitnehmer sollte für sich selbst entscheiden können was er möchte und das Unternehmen sollte ihn hierbei unterstützen und beraten. Ein Unternehmenserfolg ist nicht nur vom Markt abhängig, sondern hängt auch von einer Mitarbeitermotivation ab. Es gilt Mitarbeiter langfristig zu binden, man kann es mit einer eingespielten Fußballmannschaft vergleichen.
Vielen ist in der Pandemie und Krisenphase bewusst geworden, dass es noch etwas anderes gibt außer von morgens bis abends für die Firma tätig zu sein. Jeder der durch eine unflexible Handhabung von Arbeitszeiten im Stau steht und hierdurch im Familien- oder Freizeitleben eingeschränkt wird, ist ein potentieller Wechselkandidat für ein Unternehmen. Doch was passiert wenn ein Mitarbeiter wechselt ?. Das Unternehmen muss versuchen einen adäquaten Ersatz zu finden und zahlt letztendlich meistens noch was drauf. Es folgt eine Einarbeitungszeit und man kann nur hoffen das die Vorgänge die er bearbeiten soll, gut dokumentiert sind und noch genügend Mitarbeiter vorhanden sind, die die Zeit zum Einzuarbeiten haben.
Zudem leidet das ganze Team dann unter einem erhöhten Arbeitsdruck, was durchaus zu krankheitsbedingten Ausfällen führen kann und dann kommt es schnell zu einer Abwärtsspirale.
Dieses gilt für Finanzunternehmen genauso wie für Handwerksbetrieb.
Man sollte aber auch dabei berücksichtigen die sozialen Kontakte in einem Unternehmen. Viele Arbeiten nicht nur zusammen, sondern treffen sich auch mal in der Freizeit und wechselt ein Mitarbeiter zu einer anderen Firma, kann es durchaus sein, dass andere ihm dahin noch folgen werden.
Das eine Flexibilität nicht immer gegeben werden kann ist auch klar. Manche Vorgänge müssen in einem gewissen Zeitrahmen genutzt werden. Auch da gibt es Lösungswege um zumindest die Zeit einzusparen um die Mitarbeiter vor einer vollen Autobahn und somit einer erheblich längeren Fahrzeit zu bewahren.
Luxemburger Mitarbeiter könnten hier aus dem Home Office unterstützen, ohne dadurch einen Nachteil zu haben oder man automatisiert gewisse Vorgänge unabhängig von Mitarbeitern. Das Wort KI und Digitalisierung kommt hier immer wieder ins Spiel. KI und Digitalisierung muss nicht zwangsläufig Abbau von Arbeitsstellen bedeuten und als Konkurrenz gesehen werden. Es kann dabei unterstützen einen Fachkräftemangel auszugleichen und so das Unternehmen auf eine solide Basis zu stellen und für einen erfolgreichen Fortbestand mitzuhelfen. Die Prozesse müssen laufend optimiert werden, um eine Erfolg sicherzustellen.
Ich werbe hier für eine offene, transparente und tabulose Kommunikation zwischen Unternehmen und Mitarbeiter, nur so kann man Unstimmigkeiten und Unzufriedenheit abfangen und eine Lösung suchen.
Eine Kommunikation kann kein Zufall sein, sondern muss geregelt gewährleistet werden. Regelmäßige angesetzte Meetings hierfür sorgen für einen Kommunikationsfluss. Sollte man hier Verbesserungsvorschläge und Anregungen erhalten, sind diese wertvollen Beitrag zum Unternehmen zu sehen und nicht als Kritik.
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Gestressten Mitarbeitern rate ich sich eine Übersicht anzulegen und zu einer Langzeitanalyse. Einfach mal aufschreiben, wann man losfährt, wieder nach zu Hause ankommt, wieviel Kilometer man gefahren hat und dieses durch sein Gehalt zu teilen und zu überlegen was man ändern kann. Bei vielen ist die Bezahlung ein wichtiger Baustein, die Zufriedenheit am Arbeitsplatz im Einklang mit dem Privatleben ist meiner Meinung den meisten das Wichtigste. Die Pandemie hat uns gezeigt was möglich ist.