Zahl der Insolvenzen steigt um 10 Prozent im ersten Halbjahr
Veröffentlicht
von
Jean-Claude Weishaar
am 12/07/2023 um 12:07
Die Zahl der Insolvenzen stieg im Großherzogtum Luxemburg auf 560 im ersten Halbjahr 2023. Im Vergleich zu derselben Periode im Vorjahr entspricht das einem Anstieg von 10 Prozent. Das berichtete die Luxemburger Firma Creditreform am Dienstag.
“Mit einem Anstieg von 10 Prozent auf 560 Konkurse im 1. Halbjahr 2023 liegt das Niveau der betroffenen Unternehmen noch unter dem Vor-Covid-Ergebnis von 2019 mit 628 Konkursen in Luxemburg”, stellt Juan Santiago, Geschäftsführer der Creditreform in Luxemburg, fest. In Frankreich, Belgien und Deutschland ist ein deutlicher Anstieg der Insolvenzen zu verzeichnen. In Deutschland liegt der Anstieg bei 16,2 Prozent . In Frankreich sind es sogar 44 Prozent.
Für das Gesamtjahr 2022 hatte Statec am Anfang des Jahres von 1050 Insolvenzen berichtet. Dies war ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr, wo es deren 1160 gab.
Ältere Firmen mit einem Alter von mehr als fünf Jahren sind mit 61,5 Prozent der Konkurse in Luxemburg am stärksten betroffen, verglichen mit Firmen mit einem Unternehmensalter von weniger als fünf Jahren mit 39 Prozent.
Der Dienstleistungssektor bleibt mit 328 Insolvenzen Spitzenreiter. Trotz dieser beachtlichen Zahl ist im Vergleich zum Jahr 2022 mit 356 Insolvenzverfahren ein Rückgang der Zahl zu verzeichnen.
Einen deutlichen Anstieg stellt Creditreform im Bausektor fest, wo Unsicherheit herrscht. Die Zahl der Insolvenzen hier verdeutlicht die Krise mit einem Anstieg von 117 Prozent auf 102 Fälle im Jahr 2023 (47 im Jahr 2022).
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Auch im Handel nimmt die Zahl der Verfahren zu: Im Jahr 2023 gab es 123 Insolvenzen im Vergleich zu 105 im Vorjahr. Im verarbeitenden Gewerbe kam es im Jahr 2023 zu 7 Insolvenzen, im Jahr 2022 waren es 3.
Gastronomie weniger betroffen
In der Gastronomie („HORECA“) verzeichnet Luxemburg einen Rückgang der Insolvenzen von 15,6 Prozent. Staatliche Beihilfen haben den Sektor gut unterstützt. Der weitere Verlauf wird zeigen,ob der aktuelle Trend gehalten werden kann.
Obwohl es im ersten Halbjahr 2023 vor allem kleine Unternehmen wie "Caso de Brill" waren, die Insolvenz anmeldeten, waren ebenfalls große Strukturen vom Phänomen betroffen, wie etwa die „Cenaro“-Gruppe in Luxemburg oder „Portolux-Constructions“ in Larochette.
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