Mehr als 2 Insolvenzen pro Tag im letzten Jahr im Großherzogtum
Veröffentlicht
von
Patrick Jacquemot
am 18/01/2024 um 06:01
Zahlen können manchmal irreführend sein. Ein Blick auf die Bilanz 2023 der Unternehmen, die schließen mussten, zeigt, dass Luxemburg in einem Jahr der Rezession fast ungeschoren davongekommen wäre. Innerhalb eines Jahres sank die Zahl der registrierten Konkurse im Land um -7% (von 1.011 auf 935) und die der Liquidationen um -35% (von 843 auf 527). Das Statec, das diese Zahlen gerade veröffentlicht hat, ist jedoch weit weniger begeistert…
Die Zahl der Insolvenzen ist im letzten Jahr zwar zurückgegangen, dies ist jedoch hauptsächlich auf einen Rückgang der Schließungen von Unternehmen ohne Angestellte oder von Holdinggesellschaften und Investmentfonds mit sehr geringer Mitarbeiterzahl zurückzuführen. Die Insolvenzen von Unternehmen mit mindestens 10 Mitarbeitern stiegen um 11%, bei Unternehmen mit mehr als 10 Mitarbeitern sogar um 39%. Dies erklärt zum Teil den Anstieg der Arbeitslosigkeit in den letzten Monaten.
Die Analysten schätzen, dass die luxemburgischen Insolvenzen 2.713 Arbeitsplätze gekostet haben werden. Das ist ein Drittel mehr als in der Sozialbilanz von 2022… Und wenig überraschend haben die Entlassungen wegen Geschäftsaufgabe im Baugewerbe (162 Konkurse) über 12 Monate am stärksten zugenommen: 👷♀️+ 43% mehr “bedankte” Arbeitnehmer als 2022.
🧑🍳Hotel- und Gaststättengewerbe und 👱♀️Handel (178 Konkurse) vervollständigen das Trio der Wirtschaftszweige, die durch die Einstellung von Aushängeschildern wesentlich mehr zur Beendigung von Arbeitsverträgen im Jahr 2023 beigetragen haben. Dies, obwohl in diesen beiden Sektoren weniger endgültige Schließungen als im Vorjahr zu verzeichnen waren, wie Statec feststellt.
Unter den Sektoren, in denen sich die Insolvenzen beschleunigt haben, zahlt der Immobiliensektor den größten Tribut in Bezug auf die Zunahme: 🏘+ 41% der Unternehmen schließen im Vergleich zu 2022 ihre Türen. Es folgen das Baugewerbe (🏗+ 36%) und die Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (🔬+ 21%).
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