Fast alle Europäer, die in Städten wohnen, sind einer Feinstaubbelastung ausgesetzt, die über den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt. Dies ist aufgrund der zahlreichen gesundheitlichen Folgen, die sie haben können, besorgniserregend.

Laut der Europäischen Umweltagentur (EUA) verbessert sich die Situation in der Europäischen Union (EU) jedoch: Zwischen 2005 und 2020 sind die Emissionen von Feinstaub PM2.5 um 32% zurückgegangen. In einer Studie, die auf Daten aus Bodenmessungen von über 400 Überwachungsstationen in den Mitgliedsländern beruht, stellt die EUA die Feinstaubwerte in über 340 Städten vor. Welche Rangposition haben die Stadtstaaten in der Großregion?

Partikel, was ist das?

Man spricht hier von einem Gemisch aus festen und flüssigen, organischen und mineralischen Partikeln, die in der Luft schweben. Sie setzen sich unter anderem aus Rußkohlenstoff, polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK), Schwermetallen, Mineralstaub, Pollen, Schimmelpilzen und anderen Biokontaminanten zusammen. Sie gelten als Indikator für die Gesamtverschmutzung.

Partikel werden am häufigsten anhand ihrer Größe in Mikrometern charakterisiert. Es gibt vier Kategorien:

  • PM10: Partikel mit einem Durchmesser von weniger als 10 µm.
  • PM2.5 oder Feinstaub: Partikel mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 µm.
  • PM1: Feinstaubpartikel mit einem Durchmesser von weniger als 1 µm.
  • PM0.1 oder ultrafeine Partikel: Partikel mit einem Durchmesser von weniger als 0.1 µm.

Die Studie bezieht sich auf PM2.5 oder Feinstaub.

Wie lauten die Empfehlungen?

Im Jahr 2021 aktualisierte die WHO ihre Gesundheitsleitlinien für die Luftqualität und empfahl einen Höchstwert von 5 μg/m³ für Feinstaub bei langfristiger Exposition zum Schutz der Gesundheit. Im Jahr 2008 legte die EU im Rahmen ihrer Maßnahmen zur Gewährleistung sauberer Luft in Europa einen Jahresgrenzwert für Feinstaub von 25 μg/m³ fest. Derzeit wird eine EU-Richtlinie über die Luftqualität überarbeitet, um die EU-Standards an die Empfehlungen der WHO anzupassen.

Die WHO stuft die Feinstaubwerte wie folgt ein:

  • GUT. Entspricht Feinstaubwerten, die den jährlichen WHO-Richtwert von 5 μg/m³ nicht überschreiten,
  • PASSABEL.  Für Werte über 5 und nicht über 10 μg/m³,
  • MÄSSIG. Bei Werten über 10 und nicht über 15 μg/m³,
  • MEDIOKER. Bei Werten über 15 und nicht mehr als 25 μg/m³,
  • SEHR SCHWACH. Betrifft Werte, die gleich und höher als der EU-Grenzwert von 25 μg/m³ sind.

Die Situation in Europa

Laut der EUA befinden sich die Städte mit der höchsten Feinstaubbelastung in der EU in Kroatien, Polen und Norditalien. Slavonski Brod in Kroatien verzeichnet mit 28 µg/m3 die höchste Feinstaubkonzentration. Danach folgen Nowy Sącz (27,9 µg/m3) und Piotrków Trybunalski (25,2 µg/m3) in Polen und Cremona, das in Norditalien liegt, mit 25,1 µg/m3.

Im Gegensatz dazu ist Faro in Portugal mit nur 3,7 μg/m3 die am wenigsten verschmutzte Stadt in Europa. Umeå (3,9 μg/m3) und Uppsala (4 μg/m3) in Schweden vervollständigen die Rangliste.

Zu den EU-Hauptstädten mit der geringsten Feinstaubbelastung gehört Luxemburg, das in den Top 10 der Rangliste auftaucht.

Wie kann man die Tabelle lesen? Die Stadt Luxemburg steht auf Platz 44 von 340 Städten mit der geringsten Luftverschmutzung. Unter den europäischen Hauptstädten liegt sie auf Platz 6.

In der Großregion, unter den 340 Städten, deren Daten ausgewertet wurden, sticht Luxemburg auf Platz 44 der Gesamtrangliste mit 7,9 µg/m3 vor den nächstgelegenen belgischen Städten Lüttich (Platz 55) und Charleroi (Platz 78) hervor, die jeweils einen Wert von 8,2 bzw. 8,7 µg/m3 aufweisen.

Auf Platz 133 mit 9,6 µg/m3 liegt Saarbrücken weit vor den lothringischen Städten Metz (Platz 163) und Nancy (Platz 185). Die beiden französischen Städte weisen eine Feinstaubbelastung in Höhe von 10,2 bzw. 10,8 µg/m3 auf.

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