Die Covid-Krise hat wesentlich zur Generalisierung des Home Offices beigetragen In Luxemburg auf dem Höhepunkt der sanitären Krise, erledigte mehr als jeder zweite Arbeitnehmer seine Aufgaben von zu Hause aus. Und wenn der Trend so weitergehen würde, wären die Auswirkungen dieser neuen Arbeitszeitgestaltung bei weitem nicht allzu vorteilhaft.

Der luxemburgische Wirtschafts- und Sozialrat versucht, die Folgen einer verstärkten Nutzung des Home-Offices zu bewerten und verweist zunächst auf die unvermeidliche Verringerung der Fahrten zur Arbeit, die diese Praxis mit sich bringt. Laut CES könnte dies bis zu 8,7 Millionen Hin- und Rückfahrten weniger pro Jahr erreichen.

Pro Arbeitstag wären das ca 40.000 Fahrten weniger. Das könnte die Straßen des Großherzogtums ernsthaft entlasten und den Schadstoffausstoß im gleichen Zug senken.

Der Wirtschaftsrat stützte sich bei seiner Berechnung “realistischerweise” auf etwa 200.000 Arbeitnehmer (Einwohner und Grenzgänger), die nur einmal pro Woche Home Office in Anspruch nehmen.

25€ in Restaurants, 15€ in Geschäften

Aber der CES zieht auch die Alarmglocke bezüglich der finanziellen Auswirkungen auf bestimmte Sektoren der nationalen Wirtschaft. Angefangen mit dem Gaststättengewerbe und dem Handel. Denn ein Arbeitnehmer, der zu Hause bleibt, ist auch ein Verbraucher, der nicht zum Mittagessen oder Einkaufen nach draußen geht.

Der Verband des Hotel- und Gaststättengewerbes rechnete nach. Laut HORESCA liegt der tägliche Konsum eines Arbeitnehmers am Arbeitsplatz bei ca 25€ für die Verpflegung15€ in Geschäften in der Nähe. So würde ein Tag Home Office zu einem Verlust von 40€ in den Kassen der luxemburgischen Restaurants und Geschäfte führen.

Und die Rechnung geht schnell nach oben, wenn man sie auf das gesamte Jahr umrechnet. So könnten sich die entgangenen Einnahmen auf ca 350.000 Millionen Euro in zwölf Monaten.. beziffern.

Für den Verband des Gaststättengewerbes ist der Betrag ein Grund zum Zittern. Denn hinter diesem Umsatzrückgang befürchtet HORESCA, dass das Home Office nicht nur zum Verlust von 1.000 Arbeitsplätzen in der Branche führt, sondern auch den Rückgang um 7,5 Millionen Euro an Sozialversicherungsbeiträgen und Rückgang der Mehrwertsteuer um 5 Mio. EUR bedeutet. Nicht zu vergessen die 3 Millionen Euro an einbehaltener Lohnsteuer, die nicht mehr in die Staatskasse fließen würden.