Der Sommer 2023 ist sozial gesehen ein trüber Sommer. Während die Baubranche gerade mit einem mulmigen Gefühl im Bauch in den kollektiven Urlaub gegangen ist, gibt es schlechte Nachrichten von einem Hersteller von Bodenbelägen, Tarkett GDL (mit einer Fabrik in Clervaux und einer Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Wiltz).

Diesmal geht es nicht um einen Konkurs, sondern um die Unterzeichnung eines Plans zur Erhaltung der Arbeitsplätze für die über ein halbes Tausend Beschäftigten des Unternehmens. Das Abkommen zwischen der Direktion und der Mehrheitsgewerkschaft OGBL und dem LCGB wurde gerade gefunden und ermöglicht es letztendlich, die Belegschaft so weit wie möglich vor betriebsbedingten Kündigungen zu bewahren.

Der Hersteller hat sich noch lange nicht von den Auftragseinbrüchen während der Covid-Krise erholt und tut sich schwer damit, neue internationale Märkte zu erschließen. In dem Wissen, dass der Nachfragerückgang aufgrund der Malaise in der Baubranche, einem “konjunkturellen Faktor”, die finanzielle Lage des Unternehmens nur noch weiter verschlechtert hat. Dennoch, im Glauben an bessere Zeiten, “gilt es, die Kompetenzen intern zu erhalten”, versichert Alain Rolling für den OGBL.

Übergang zur 10-Stunden-Woche

Die Sozialpartner haben sich auf einen Plan zur Aufrechterhaltung der Beschäftigung geeinigt, der am 1. September beginnen und acht Monate lang gelten soll. Wenn das Arbeitsministerium die Bedingungen der zeitlich befristeten Vereinbarung bestätigt, werden die Vorruhestandsregelung (ajustement) und die progressive Vorruhestandsregelung (progressive pre-retraite) sowie das freiwillige Ausscheiden aus dem Unternehmen zum Einsatz kommen.

Es wurde aber auch eine Neuorganisation der Arbeitsmodalitäten der Beschäftigten für die Induktionslinie ausgehandelt. “Ausnahmsweise und daher vorübergehend können sie bis zu 10 Stunden pro Tag arbeiten (derzeit 8 Stunden). Dafür konnten eine Prämienregelung und verlängerte Pausen gewährt werden”, so die Gewerkschaften.

Nach dem derzeitigen Stand ist die Einheit in Wiltz nicht vom Plan zur Aufrechterhaltung der Beschäftigung betroffen.

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