Goldenes Handwerk – noch immer werden Jobs ohne nötigen Uni-Abschluss unterschätzt
Veröffentlicht
von
Helge Germeshausen
am 16/01/2023 um 06:01
Dabei würden sie viele Chancen und interessante Bezahlungen bereithalten.Vor allem im Bausektor herrscht ein Mangel an Arbeitskräften.
Die im Dezember vergangenes Jahres veröffentlichte Studie ‘Mangelberufe in Luxemburg: eine Analyse der Berufe, die keinen Hochschulabschluss erfordern’ hat 8 Berufsgruppen herausgestellt, in denen ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage nach Arbeitskräften herrscht.
Diese Gruppen sind hauptsächlich im Baugewerbe und in der Industrie angesiedelt. Es handelt sich beispielsweise um Baumaschinenmechaniker, Fliesenleger oder auch Tischler.
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“Da diese Berufe keinen Hochschulabschluss erfordern, haben sie kein so gutes Image in der Gesellschaft”, erklärt Inès Baer, Leiterin für Studien und Statistiken bei der Adem und eine der Autorinnen der Studie. “Das ist bedauerlich, denn eigentlich bieten sie viele Chanen und auch die Gehälter können sehr interessant werden.”
Hard skills vs. Soft Skills
“Einige dieser Berufe können nicht von Maschinen übernommen werden. Deshalb werden sie auch niemals verschwinden”, so Baer weiter. Man würde auch sehen, dass die wenig automatisierbaren Berufe durch einen höheren Bedarf an Soft Skills gekennzeichnet seien.
Hier ist die Anpassung an Veränderungen gemeint oder auch die Fähigkeit, allein oder im Team zu arbeiten. “Im Gegensatz zur Technologie sind menschlichen Fähigkeiten anpassungsfähiger.”
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Angesichts des Mangels bietet die Adem Weiterbildungen zum Handwerkerhelfer an. Diese seien nicht qualifizierend, würden aber in 2 Monaten einen Einstieg in den Sektor bieten. Inès Baer denkt, dass junge Menschen, darunter insbesondere Frauen, die in diesen Berufen kaum vertreten sind, und Erwachsene, die nach einem neuen Berufsziel suchen, besser informiert werden müssen.
Sie fordert die Arbeitgeber auf, ihre Stellenangebote zu veröffentlichen, denn “man weiß, dass es auch in anderen Bereichen wie der Gastronomie Engpässe gibt, aber ohne ausreichende Daten kann man nicht beurteilen, wie stark diese sind”.
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