Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems am Montag mitteilte, lag der durchschnittliche Bruttostundenverdienst von Frauen im vergangenen Jahr bei 19,68 Euro und der von Männern bei 23,19 Euro. Frauen verdienten im Schnitt demnach 3,51 Euro pro Stunde weniger als Männer.

Laut Meldung der Deutschen Presse-Agentur (dpa) errechnete das statistische Landesamt für ganz Deutschland eine Lohnlücke (Gender Pay Gap) zwischen Frauen und Männern von 18 %. Im Vergleich mit anderen westdeutschen Bundesländern steht Rheinland-Pfalz sogar noch etwas besser. Dort lag der Verdienst-Unterschied pro Stunde bei 19 %.

Wie sich die Zahlen über die Jahre entwickelt haben, ist der Behörde zufolge schwer darstellbar. Aufgrund von verschiedenen Datenquellen und Erhebungsmethoden ließen sich die Ergebnisse nur bedingt vergleichen.

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Frage: warum Frauen so oft weniger verdienen als Männer?

Das Gehalt wird von vielen Faktoren beeinflusst – die Berufserfahrung und Ausbildung als Beispiel. Aber eben auch von einem ganz zentralen Aspekt, den du nicht selbst in der Hand hast: ob du weiblich oder männlich bist….

Was nach einer altertümlichen Auffassung klingt, ist leider bis heute in vielen Berufen und Branchen Realität. Gründe für den sogenannten Gender-Pay-Gap erfährst du hier….

Care-Arbeit – da ist so eine Sache…

“Die Frau schmeißt den Haushalt und erzieht die Kinder, der Mann bringt das Geld nach Hause.” Vor Jahrzehnten noch alltäglich, trifft diese strenge Rollenverteilung heute nicht mehr allgemein zu. Von rund 42 Millionen Frauen in Deutschland gingen laut Agentur für Arbeit im Juni 2021 etwa 19,9 Millionen einem Beruf nach.

Knapp die Hälfte der Frauen in Deutschland arbeitet also. Zudem ist rund die Hälfte aller Studierenden in Deutschland weiblich und strebt damit einen akademischen Abschluss an. Und es geht noch weiter: Ein Blick auf die Zahlen der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (Vollzeit und Teilzeit) zeigt: 46 % von ihnen sind Frauen, 54 % Männer. Die Geschlechterverteilung in der Arbeitswelt liegt also ebenfalls fast bei 50:50.

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Zeitgleich liegt die ‘Care-Arbeit’ häufig bei den Frauen, also beispielsweise Kindererziehung, oft aber auch die Pflege älterer Angehöriger. Laut einer Studie von Statista zum sogenannten Gender-Care-Gap investieren Frauen im Schnitt 5,18 Stunden am Tag in Care-Arbeit. Männer hingegen liegen bei 2,31 Stunden.

Dass das mit einem Vollzeitjob für Frauen schwer unter einen Hut zu bringen ist, steht außer Frage. Die Lösung dafür: ein Wechsel in die Teilzeitarbeit. Das ohnehin schon niedrigere Gehalt der Frauen wird dadurch weiter reduziert. Zusätzlich wird der Schritt zurück in die Vollzeit vielen Frauen erschwert. Grund dafür ist die sogenannte Teilzeitfalle.

Bei den Auswertungen zum sogenannten Gender-Pay-Gap wird nicht unterschieden zwischen Vollzeit- und Teilzeitanstellung, was einer der Gründe ist, warum Frauen statistisch gesehen weniger verdienen als Männer. Eine Auslegungssache also? Nicht ganz…..

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