Schließlich war die Grippe nur vorübergehend, die Verstauchung heilt schneller als erwartet und die Rückenschmerzen sind verschwunden. Was nützt es also, zu Hause zu bleiben und bis zum Ende der Dauer zu kommen, die in der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung des Arztes (certificat d’incapacité de travail) festgelegt ist. Die „Weisheit“ will, dass man sich an diese Frist hält, aber das luxemburgische Arbeitsgesetz verbietet es einem Arbeitnehmer nicht, seine Rückkehr vorzuziehen.

Allerdings darf diese Entscheidung nur von ihrem eigenen Willen abhängen. Der Arbeitgeber darf diese Entscheidung nicht erzwingen. Das wäre ein Machtmissbrauch. Aber auch die Rückkehr ins Büro, in die Werkstatt oder auf eine Baustelle ohne die Zustimmung des Unternehmens ist nicht möglich.

Das Unternehmen hat möglicherweise Schritte unternommen, um die Abwesenheit zu überbrücken (Neuorganisation, vorübergehende Einstellung), die nicht von heute auf morgen in Frage gestellt werden können. Da ein Arbeitgeber auch für die Gesundheit seiner Mitarbeiter verantwortlich ist, kann es durchaus sein, dass einige Mitarbeiter eine Rückkehr ablehnen, die eine noch nicht vollständig konsolidierte physische oder moralische Situation verschlechtern könnte. In keinem Fall kann die Entscheidung des Unternehmens angefochten werden.

Wenn sich beide Parteien auf eine vorzeitige Wiederaufnahme der Arbeit einigen, ist es auch Pflicht, die Nationale Gesundheitskasse (Caisse nationale de santé = CNS) über diese Wiederaufnahme der Arbeit zu informieren. Auch wenn die CNS diese Entscheidung nicht selbst trifft, muss sie darüber informiert werden. Und sei es nur, um zu verhindern, dass das Unternehmen dem kranken Arbeitnehmer den Lohnzuschuss zurückerstattet.

Noch einmal zum Arzt gehen

Die Verwaltung wird kein ärztliches Attest verlangen, das die Fähigkeit des Betroffenen, an seinen Arbeitsplatz zurückzukehren, bestätigt. Es liegt daher in der Verantwortung des Betroffenen selbst, zu beurteilen, ob der berufliche Neustart nicht zu früh erfolgt und daher später möglicherweise gesundheitsschädlich ist.

Die CNS hält für betroffene Arbeitnehmer eine Datei bereit. Eine Erklärung, die zwei Tage vor dem gewünschten Datum der vorzeitigen Wiederaufnahme des Berufs ausgefüllt und abgeschickt werden muss.

Da der Krankenurlaub unterbrochen ist, muss bei einem Rückfall oder einer erneuten Unterbrechung aus gesundheitlichen Gründen ein neues ärztliches Attest ausgestellt werden (wie üblich innerhalb von drei Tagen).

Achtung, die vorzeitige Wiederaufnahme ist nicht mit einer schrittweisen Wiederaufnahme aus therapeutischen Gründen zu verwechseln. Es handelt sich hierbei nämlich um ein Vorgehen, das die Zustimmung des behandelnden Arztes des Arbeitnehmers voraussetzt. Und übrigens auch die des Arbeitgebers. Beide sind der Ansicht, dass es für den Arbeitnehmer, der seit mindestens drei Monaten krankgeschrieben ist, nur von Vorteil sein kann, wenn er wieder in seinem gewohnten Arbeitsumfeld eingesetzt wird.

In den Fällen, in denen eine schrittweise Wiederaufnahme des Arbeitsverhältnisses möglich ist, wird nichts ohne die Stellungnahme des Medizinischen Dienstes der Sozialversicherung unternommen. Dieser legt insbesondere den Umfang der möglichen Teilzeitarbeit fest. Da die Wiederaufnahme der Arbeit einer Periode der vollständigen Arbeitsunfähigkeit gleichgestellt ist, hängt die gezahlte Entschädigung nur von der CNS und nicht vom Unternehmen ab.

 


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