Seit 1960 ist Circuit Foil in Luxemburg ansässig und beschäftigt heute fast 300 Mitarbeiter. Doch für das Unternehmen, das auf die Herstellung von extradünnen Kupferfolien spezialisiert ist, stehen die Zeichen nicht gut. So sollen in Kürze 10 % der Belegschaft entlassen werden. Dies ist jedenfalls der Vorschlag, den die Geschäftsleitung der Personaldelegation soeben unterbreitet hat.

Eine “brutale Ankündigung” für den LCGB, ein Angriff “ohne Vorwarnung” für den OGBL: Man versteht aus diesen Worten die Überraschung der Arbeitnehmer und ihrer Vertreter, als ihnen Anfang der Woche die Einführung eines Sozialplans mitgeteilt wurde. Ein Schlag ins Gesicht, nachdem die Direktion im Sommer ihren Willen geäußert hatte, die laufenden befristeten Verträge nicht zu verlängern.

Für die Gewerkschaften kommt es nicht in Frage, diese Entscheidung der Unternehmensleitung zu akzeptieren. Wenn es Schwierigkeiten für den luxemburgischen Teil des internationalen Unternehmens gibt, muss die Lösung über die Einführung eines Plans zur Aufrechterhaltung der Beschäftigung erfolgen. Eine Maßnahme, die für die betroffenen Bediensteten “sozialverträglicher” ist, und auch eine Lösung im Sinne des sozialen Dialogs “à la luxembourgeoise”.

Ein Déjà-vu

Für OGBL und LCGB kommt es also nicht in Frage, die Vorgehensweise eines Sozialplans zu validieren. Dies umso weniger, als die Tripartite Industrie bereits im vergangenen Frühjahr darauf bestanden hatte, dass diese Art von Maßnahme im Krisenfall bevorzugt werden sollte. Die Gewerkschaften prangern diesen neuen sozialen “Gewaltmarsch” an.

Eine ähnliche Situation war bereits im April bei DuPont in Contern oder Husky in Dudelange eingetreten.

In Wiltz rechtfertigte die Geschäftsleitung von Circuit Foil ihre Position, “um den Betrieb in Luxemburg aufrechtzuerhalten und die globale Wettbewerbsfähigkeit der Aktivitäten des Unternehmens in Luxemburg in einem zunehmend schwierigen internationalen Umfeld zu sichern”. Laut der Unternehmensleitung habe sich die wirtschaftliche Lage in den letzten Monaten verschlechtert, mit “einer makroökonomischen Verschlechterung des Marktes, einem stagnierenden Upstream-Markt, z. B. für 5G-Netze und autonomes Fahren, einem verstärkten und intensivierten Wettbewerb auf dem Markt für hochwertige Kupferprodukte, insbesondere aus Asien”.

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