Die Situation der Angestellten der ING in Luxemburg ist mit viel Ungewissheit verbunden. In einem Gespräch am Dienstagmorgen versicherte die Direktion der Bank den Personalvertretern und den Gewerkschaften ALEBA und LCGB jedoch, dass es zu keinem Sozialplan kommt. Dahingehende Gerüchte seien inkorrekt. Auch eine Salamitaktik, bei der nach und nach Mitarbeiter entlassen werden, ohne die für einen Sozialplan festgelegte Schwelle zu erreichen, wolle die Direktion nicht fahren.

Sie wollten vor allem die Mitarbeiter beruhigen, sagten die Gewerkschaftsvertreter von LCGB und ALEBA bei einer Pressekonferenz nach dem Gespräch. Das Hauptaugenmerk der Medien liege oft auf den Kunden, deren Konten die Bank schließt, allerdings sei die Lage auch für das Personal schwierig.

Die Bank hatte den Gewerkschaftlern versichert, dass sie in Luxemburg bleiben wird und Personal für ihre zukünftigen Geschäfte in Luxemburg braucht. Ihre Strategie im Großherzogtum wird sich aber verändern. Derzeit hat die Bank 64 Stellen in unterschiedlichen Bereichen ausgeschrieben, auf die Mitarbeiter sich intern bewerben können, damit die Bank sich neu ordnen kann.

Die Direktion der ING habe außerdem versprochen, den derzeitigen Angestellten die Möglichkeit (und Zeit) zu geben, um sich umschulen zu lassen. Die Mitarbeiter müssen dafür aber scheinbar selber aktiv werden. Klar ist aber auch – daran lassen die Gewerkschaftsvertreter keinen Zweifel – dass es nicht immer möglich sein wird Mitarbeiter auf jede beliebige Stelle zu versetzen. Die ING beschäftigt in Luxemburg rund 960 Personen. Hinzu kommen “Externe” die für die Bank arbeiten. Im Schaltergeschäft hatten vor  den Schließungen rund 150 Personen gearbeitet.

Die Gewerkschaft OGBL zeigte sich in einer Pressemitteilung besorgt um die Mitarbeiter der ING. Viele Fragen, seien noch ungeklärt, und berichtet, Mitarbeiter der Bank beklagten sich, dass sie keine klaren Informationen bekommen und sich herabgesetzt und hilflos spüren. Der OGBL berichtet, dass einige Mitarbeiter mit dem Gedanken spielen, die Bank zu verlassen. Laut ALEBA und LCGB haben bereits Mitarbeiter die Chance ergriffen und eine Anstellung bei einem anderen Unternehmen gefunden. Dies sei völlig normal, wenn die Mitarbeiter nicht sicher sein könnten, dass ihre Arbeitsstelle in den nächsten 10 Jahren noch sicher ist.

Ende Mai hatte die ING überraschend angekündigt, ihr Schaltergeschäft in Luxemburg zu schließen. Das hatte für eine Welle der Entrüstung gesorgt. ING gibt mittlerweile zu, dass ihre Kommunikationsstrategie nicht gut war. Der CEO von ING Luxemburg, Michael Burch hatte erklärt, dass die Bank nicht daran glaubt, dass sie in Luxemburg auf im Schaltergeschäft wachsen kann. Laut Jean-Jacque Reiff, Vize-Präsident der ALEBA hat die Bank es versäumt, sich anzupassen (z.B. im Onlinebanking) und sei ins Hintertreffen geraten. Im Moment sind noch 7 Zweigstellen in Luxemburg geöffnet.

 

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