Es wäre verkürzt zu glauben, dass Nachtstunden nur für Arbeitsplätze in Fabriken relevant sind. So müssen z. B. in Luxemburg auch einige Beschäftigte im Finanzsektor ihre Arbeitszeiten an die internationalen Aktivitäten anpassen. Ganz zu schweigen vom Personal an Tankstellen, in Krankenhäusern, im öffentlichen Nahverkehr usw. In der Tat würden fast 10 % der Beschäftigten ihren Vertrag ganz oder teilweise zwischen 22.00 und 6.00 Uhr erfüllen, den gesetzlichen Zeiten für “Nachtarbeit” im Großherzogtum.

1/ ⌚️Bin ich dabei oder nicht? 📑

Als Nachtarbeiter gilt jeder Arbeitnehmer, der während dieser Nachtzeit mindestens drei Stunden im Dienst ist.

Außerdem muss man sich bei bestimmten Jobs, die im Schichtdienst ausgeübt werden (und somit ihren Dienst zu wechselnden Zeiten im Laufe der Woche beginnen), in der Regel auf den Tarifvertrag des Unternehmens beziehen. Dieser sieht in der Regel verschiedene Anpassungen (Löhne, Ruhezeiten) vor, wenn der Anteil der Nachtarbeit mehr als ein Viertel der im Jahr zu leistenden Arbeitsstunden ausmacht.

2/ 📈Welcher Zuschlag ist zu erwarten?💶

Seltsamerweise hat das luxemburgische Gesetz keine Mindestbonifikation festgelegt. Es ist jedoch festgelegt, dass diese Stunden mindestens 15% mehr vergütet werden als eine “normale” Arbeitszeit. Die Gesetzgebung sieht jedoch vor, dass dieser Zuschlag (als Anerkennung der Härte dieser atypischen Arbeitszeiten) nicht steuerpflichtig ist.

Für Beschäftigte im Gaststättengewerbe (sowohl im Speisesaal als auch in der Küche) gilt nach Ansicht des Berufsstandes ein weiterer Bonus, wenn der Auftrag eine Tätigkeit zwischen 1 Uhr und 6 Uhr morgens erfordert. Dann wird jede geleistete Stunde um 25 % erhöht (entweder in Freizeit oder in Geld). Diejenigen, die an den kommenden Silvestertagen Dienst haben werden, sollten sich daran erinnern…

3/ 👷‍♀️Gleichstellung Frauen/Männer ?🧑‍🔬

Die Regel ist für alle gleich. Diese Parität kennt eigentlich nur zwei Ausnahmen: schwangere Frauen und stillende Mütter. In diesen Fällen darf eine Arbeitnehmerin bis zum ersten Geburtstag ihres Kindes nicht verpflichtet werden, zwischen 22 Uhr und 6 Uhr zu arbeiten. Die Befreiung von der Nachtarbeit muss in diesem Fall von der Arbeitnehmerin beim Arbeitgeber beantragt werden, der den Antrag an den Arbeitsmediziner zur Stellungnahme weiterleitet.

Für eine werdende Mutter gilt die gleiche Regel. Es obliegt dem Arbeitsmediziner, der von der Arbeitnehmerin konsultiert wird, zu beurteilen, ab welchem Zeitpunkt der Schwangerschaft Nachtarbeit tatsächlich die Sicherheit und/oder Gesundheit der Mutter oder des Babys beeinträchtigen könnte.

4/ 🚫Gibt es Grenzen?⏰

8 Stunden im Durchschnitt pro 24-Stunden-Zeitraum: Dies ist die normale Arbeitszeit von Nachtarbeitern, und zwar über einen Zeitraum von 7 Tagen.

Bei Tätigkeiten, die mit körperlicher Anspannung, psychischem Druck oder besonderen Risiken verbunden sind, ist es jedoch verboten, mehr als 8 Stunden Nachtarbeit pro 24-Stunden-Zeitraum zu leisten.

Ein Sonderstatus gilt auch für Jugendliche (insbesondere Auszubildende). In Luxemburg dürfen Minderjährige nur bis 22 Uhr und nur in Betrieben mit ununterbrochenem Betrieb arbeiten. Es besteht ein ausdrückliches Verbot der Arbeit in der Zeit von Mitternacht bis 4 Uhr morgens. Personen unter 18 Jahren dürfen nicht in einem Zeitraum von 12 aufeinanderfolgenden Stunden beschäftigt werden, der die Zeit von 20:00 bis 6:00 Uhr einschließt.

 


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