Wenn es noch eines Beweises für die wirtschaftliche Bedeutung des luxemburgischen Arbeitsmarktes für die Nachbarregionen bedurft hätte, wäre die jüngste Veröffentlichung des Statec der Beweis dafür. Demnach zahlen die Arbeitgeber im Großherzogtum rund 14 Milliarden Euro an Löhnen und Gehältern für Grenzgänger.

Und selbst diese Zahl muss noch weiter gestiegen sein, da es sich um die Gesamtheit der im Jahr 2021 zugewiesenen Löhne handelt. Damals gab es “nur” 212.000 Arbeitnehmer aus den drei Nachbarländern. Seitdem ist nicht nur ihre Zahl weiter gestiegen (auf über 220.000 Männer und Frauen), sondern auch das Volumen der gezahlten Gehälter hat sich aufgrund der Indexierung weiter erhöht…

Bei der geografischen Verteilung dieser Grenzgänger stellt das Statec in den letzten zehn Jahren kaum Veränderungen fest: Die Franzosen überqueren nach wie vor am häufigsten täglich die Grenze (53 %), während Belgier und Deutsche sich im Verhältnis Kopf an Kopf gegenüberstehen (jeweils 23 %).

Eine gerechtfertigte Kluft

Wenn es einen stabilen Faktor gibt, dann ist es das höhere Nettoeinkommen, das Arbeitnehmern aus dem Saarland oder dem Rheinland zugestanden wird. Der durchschnittliche Jahresverdienst eines deutschen Grenzgängers liegt bei 65.100 Euro 🇩🇪. Das durchschnittliche Einkommen von Arbeitnehmern aus dem Vereinigten Königreich liegt bei 64.800 € 🇧🇪 gegenüber 53.100 € 🇫🇷 für einen Arbeitnehmer aus dem Hexagon.

Es ist nicht nötig, rassistisch gegen die Franzosen zu argumentieren, denn die Gehaltsunterschiede lassen sich vielmehr durch die unterschiedlichen Positionen erklären, die je nach geografischer Herkunft des Einzelnen besetzt werden.

So stellt das Statec fest, dass Grenzgänger aus Lothringen “in weniger gut bezahlten Tätigkeiten überrepräsentiert” sind. So sind sie häufiger in Branchen wie dem Handel oder dem Hotel- und Gaststättengewerbe tätig, die in Bezug auf die Bezahlung weniger “großzügig” sind als andere Berufe, die ein höheres Qualifikationsniveau erfordern.

Das Durchschnittsalter der in Luxemburg angeworbenen französischen Arbeitnehmer erklärt ebenfalls den Gehaltsunterschied. Da sie viel jünger sind als ihre Kollegen (und daher weniger Erfahrung haben), können sie nicht die gleichen Gehaltsforderungen stellen wie ihre Kollegen in Arlon oder Trier.

In seiner Analyse weist das Statec darauf hin, dass der errechnete Durchschnitt nicht die Gehälter berücksichtigt, die an Grenzgänger gezahlt werden, die im Auftrag internationaler Institutionen tätig sind. Das sind etwa 3.680 der 15.800 Personen, die beispielsweise im Dienste dieser europäischen Einrichtungen stehen. Auch die Sozialleistungen, die an Personen aus Frankreich, Deutschland oder Belgien gezahlt werden, sind in der Berechnung nicht berücksichtigt.

 


Diese Handvoll luxemburgischer Grenzgänger

Fliegende Fische gibt es zwar, aber sie sind nicht die Mehrheit der Wassertiere. Dasselbe gilt für Luxemburger, die einen Grenzgängerstatus haben und daher in einem der beiden Nachbarländer arbeiten. Im Jahr 2021 zählte das Statec davon nur 1.583 🇱🇺 bei einer Gesamtbevölkerung von 640.000 Einwohnern im Großherzogtum. Eine Seltenheit also!


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