Der Staat leidet auch unter einem Mangel an „guten“ Bewerbern
Veröffentlicht
von
Patrick Jacquemot
am 10/03/2025 um 12:03

Es ist eine tausendfach gehörte Botschaft aus dem Mund von Arbeitgebern in Luxemburg: Es mangelt nicht an Arbeitsplätzen, sondern an Bewerbern mit dem richtigen Profil. Nun könnte der für den öffentlichen Dienst zuständige Minister die gleiche Rede halten. Zwar kann Serges Wilmes nur feststellen, dass die Zahl der Mitarbeiter in den staatlichen Diensten ständig wächst, aber weit unter dem von den verschiedenen Verwaltungen geäußerten Bedarf.
So gibt es selbst bei 34.497 Vollzeitbeschäftigten (Stand: 31. Dezember letzten Jahres) noch freie Stellen. Und das nur ein bisschen! Auf der Plattform GovJobs sollen 3.500 Stellen für Bewerberinnen und Bewerber offen sein. Eine Zahl, die selten so hoch war….
- Zu lesen> Staatsbeamte sind (fast) vorbildlich
Polizei, Bildung, Umwelt, Mobilität, Gesundheit, Polizei, Verteidigung: Jedes Ministerium weist dennoch einen immer höheren Personalbedarf auf. Mit auch immer präziseren Kompetenzen, und das ist zweifellos der Punkt, an dem das Problem liegt. Der Minister räumt ein: „Zwar wird ein Großteil der Stellen besetzt (…) wie der gesamte Arbeitsmarkt ist auch der Staat massiv von einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften betroffen“.
Im Einzelnen fehlen derzeit etwa 1.500 Beamte, die nicht ersetzt werden konnten (Abgang, Pensionierung), und 2.000 neue offene Stellen, um bestimmte Verwaltungen zu verstärken, neue Dienstleistungen für die Bevölkerung zu erbringen usw. Die Zahl der Beamten, die nicht ersetzt werden können, ist in den letzten Jahren stark angestiegen.
Serge Wilmes versichert, dass auch das umgekehrte Phänomen zutrifft: „Der Zentralstaat muss in vielen wettbewerbsintensiven Bereichen rekrutieren, in denen qualifizierte Profile selten sind“. Er listet insbesondere die angespannten Berufe in Luxemburg auf, in denen nach wie vor Stellen für Informatiker, Juristen, Lehrer, Erzieher oder auch Ingenieure zu besetzen sind.
Wie kann man also „neue Talente“ anziehen? Der Minister macht keinen Hehl daraus, dass die Personalpolitik sowohl intern als auch extern darauf abzielt, „den Staat als attraktiven und modernen Arbeitgeber zu positionieren“. Eine gute Entstaubung der vorgefassten Meinungen, die Hervorhebung der Modernität und der Qualität der zur Verfügung stehenden Mittel: Das ist bereits eine Achse.
Aber es wird auch die Vielfalt der Karrieren und die Möglichkeiten für Ausbildung und Aufstieg angepriesen. Die Gehälter werden nicht erwähnt, obwohl sie durchaus attraktiv sind. Im Jahr 2022 (letzte offiziell veröffentlichte Zahl) betrug das durchschnittliche monatliche Bruttogehalt im öffentlichen Dienst des Staates rund 7.700 Euro brutto (ohne Prämien und andere Sonderzulagen). Eine massive Waffe der Versuchung, oder?
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