Wie weit entfernt scheint das Ende des Jahres 2022 zu sein. Damals verzeichnete die Baubranche in Luxemburg eine Rekordzahl an Beschäftigten. Im letzten Quartal des Jahres waren fast 51.800 Menschen beschäftigt. Seitdem hat die Krise ihren Tribut gefordert. Weniger Baustellen, weniger Investitionen in Immobilien, weniger Verkäufe und letztendlich Unternehmen, die einen Teil ihrer Belegschaft abbauen und Kurzarbeit einführen, wenn sie ihre Tätigkeit nicht einstellen müssen…

Allein im ersten Quartal 2024 meldeten 71 Unternehmen aus dem Baugewerbe Konkurs an.

Nach der jüngsten Statec-Erhebung sah es in den letzten Monaten für die Baubranche so düster aus wie nie zuvor. Mit nicht weniger als 1.000 verlorenen Arbeitsplätzen in drei Monaten, eine echte Beschleunigung… So zählte die Branche Ende März nur noch 49.144 Beschäftigte. Und man muss bis Ende 2020 (am Ende eines Jahres der Covid-Krise) zurückgehen, um im Großherzogtum einen so niedrigen Personalstand zu finden…

Kurzum, während der kollektive Sommerurlaub näher rückt (26. Juli), fragt man sich in zahlreichen Unternehmen, woraus die Wiederaufnahme der Arbeit bestehen wird… Müsste man nicht bei der Wiederaufnahme der Arbeit am Montag, den 19. August, einen neuen sozialen Zusammenbruch befürchten? Viele Arbeitgeber werden die Pause nutzen, um die Bücher zu machen.

Eher zerstörerisch als aufbauend

Denn obwohl die Regierung sich mit einem Konjunkturprogramm mobilisiert hat und die Banken versichert haben, bei den den Investoren angebotenen Kreditzinsen “nachsichtiger” zu sein, gibt es keine Garantie dafür, dass der Aufschwung so schnell wie der Absturz erfolgen wird.

Selbst Tom Wirion, der Direktor der Handwerkskammer, räumte dies kürzlich ein. Gegenüber dem Radiosender L’Essentiel sagte er vor einigen Tagen: “Die Bauwirtschaft wird wieder in Schwung kommen, wahrscheinlich 2025“. In der Zwischenzeit müssen wir also noch sechs weitere Monate befürchten, in denen eher Arbeitsplätze vernichtet als Wohnungen gebaut werden.

So dürfte die Baubranche weiterhin dazu beitragen, die Arbeitslosenzahlen für in Luxemburg ansässige Personen, aber auch für Arbeitnehmer aus den Grenzregionen zu erhöhen. Denn für die vom möglichen Verlust ihres Arbeitsplatzes betroffenen Mitarbeiter könnte es schwierig werden, zumindest vorübergehend einen neuen Job zu finden. Die Lage im Baugewerbe ist in unserem Nachbarland nicht viel besser…

 

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