In diesem Sommer wurden bereits 6 Baustellen in Luxemburg geschlossen, auf denen gegen den obligatorischen Kollektivurlaub im Hoch- und Tiefbau verstoßen wurde. Das sagt der Direktor des Gewerbe- und Grubenaufsichtsamtes (ITM) Marco Boly.

Im letzten Jahr wurden 6 Schließungen wegen Verstößen gegen den Kollektivurlaub im ganzen Jahr festgestellt – Sommer und Winter zusammengenommen.

Zur Erinnerung: in Luxemburg schließen Bauunternehmen jeden Sommer an festgelegten Wochen. In diesem Jahr geht der Kollektivurlaub vom 26. Juli bis zum 18. August. Unternehmen, die in diesem Zeitraum arbeiten wollen, brauchen eine Ausnahmegenehmigung. 140 Anfragen hat die zuständige Kommission in diesem Jahr erhalten. Viele wurden abgelehnt. 109 wurden zugelassen. Die Kommission ist paritätisch mit Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern besetzt. “Jetzt ist es an der ITM zu kontrollieren, dass die Regeln eingehalten werden“, sagt Marco Boly.

Oft handele es sich bei den Verstößen gegen die Regeln nicht um Absicht, erklärt Boly. Oft seien das Unternehmen aus den Nachbarländern, die in Luxemburg Arbeiten ausführen. Ihnen sei nicht klar, dass in hier die Werkzeuge im Sommer für drei Wochen ruhen. “Luxemburg ist quasi das einzige Land in Europa, in dem es einen Kollektivurlaub gibt“, gibt Boly zu bedenken. “Für Unternehmen aus Belgien, Frankreich und Deutschland ist das nicht selbstverständlich. Sie verfolgen auch nicht die Luxemburger Presse so wie einheimische Unternehmen. So kann es sein, dass man es einfach nicht mitkriegt.”

Die Unternehmen müssen dann auch nicht sofort eine Strafe zahlen, wenn sie erwischt werden. Sie werden aufgefordert, sofort das Arbeiten einzustellen. Erst, wenn sie das nicht machen, erwartet sie eine Strafe.

Wenn Unternehmen aus den Nachbarländern in Luxemburg arbeiten, während die Luxemburger Unternehmen geschlossen sind, sei das ein unlauterer Wettbewerb, begründet Marco Boly, die Arbeit der 12 Arbeitsinspekteure, die in diesem Feld aktiv sind. "Aber nicht nur sie. All unsere Arbeitsinspekteure sind autorisiert, Kontrollen durchzuführen, wenn ihnen bei ihrer Arbeit eine Anomalie auf einer Baustelle auffällt".

"Es ist wichtig zu verstehen, dass Kontrollen nichts Negatives sind. Einerseits sind sie da, um die Betriebe zu schützen. Andererseits sind sie da, um die Arbeitnehmer zu schützen. Und: Was die Kontrollen im Rahmen des Kollektivurlaubs (und andere Kontrollen) spielen eine wichtige Rolle dabei, die Luxemburger Wirtschaft zu schützen, damit dieser unlautere Wettbewerb nicht stattfinden kann", so Marco Boly. "Jeder Betrug schadet dem Luxemburger Steuerzahler und den Luxemburger Unternehmen."

Die ITM hat in den letzten Jahren kräftig aufgestockt was die Anzahl der Kontrolleure angeht.

Im gleichen Zeitraum ist die Anzahl der Kontrollen im Kollektivurlaub gestiegen. 2017 waren es noch 83 Kontrollen (64 im Sommer und 19 im Winter). Dagegen waren es 2023 mit 161 Kontrollen (147 im Sommer und 14 im Winter) fast doppelt so viele.

 

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