Dass es Probleme beim Bauunternehmer Manuel Cardoso gibt, war seit längerem gewußt. Schließlich war die Firma in den vergangenen Monaten immer wieder dadurch aufgefallen, dass sie Rückstände beim Zahlen der Gehälter aufwies. Jetzt ist es aber offiziell: die Firma wird in den kommenden Tagen Insolvenz anmelden.

“Dass es so kommen wird ist klar. Die Frage ist nur wann” sagt LCGB-Generalsekretär Jeaßn-Claude Knebeler. Das genaue Datum hängt auch von der Justiz ab, die im Ferienmodus weniger belastbar sind.

Den Mitarbeitern der Firma teilte das Unternehmen die Nachricht offiziell mit. Die Aktivitäten werden eingestellt. Sämtliche Baustellen werden geschlossen. Am Dienstag wird es zu diesen Themen eine Informationsversammlung geben. In einem Schreiben soll den Arbeitnehmern auch mitgeteilt worden sein, dass es ihnen „angesichts der Insolvenzerklärung formell verboten ist, Material oder Gegenstände zu verwenden, die dem Unternehmen gehören“.

Außerdem, so heißt es, würde das Unternehmen den betroffenen Mitarbeitern eine Kopie der letzten sechs Gehaltsarbrechnungen schicken, was wahrscheinlich darauf abzielt, den Ablauf mit der ADEM zu erleichtern.

LCGB vermittelt bei Mitarbeitern

Insgesamt werden 120 Mitarbeiter von der Schliessung des Unternehmens betroffen sein. Am Anfang des Jahres waren es noch 220. Durch die Rückstände beim Auszahlen der Gehälter hatten in der Zwischenzeit zahlreiche Mitarbeiter die Flucht nach vorne gesucht und das Unternehmen verlassen.

LCGB-Generalsekretär Jean-Claude Knebeler sieht die Zahl von 120 Mitarbeitern nicht als besonders alarmierend an. “Wir gehen davon aus, dass der grosse Teil in den nächsten Monaten bei einer anderen Firma einen neuen Job erhalten wird”, so Knebeler. Grund hierfür ist, die Tatsache, dass es im Strassen- und Brückenbau – überall dort, wo der Staat investiert, viel Arbeit gibt.

Beim LCGB sollen sich sogar schon einige Firmen gemeldet haben, die aktiv nach neuen Mitarbeitern suchen. “In der Situation versuchen wir zu vermitteln. Das ist klar”, sagt Knebeler.

Ganz zuversichtlich ist der Generalsekretär des LCGB allerdings nicht, was die Zukunft der Baubranche angeht. Vielen kleineren Betrieben gehe es derzeit nicht besonders gut. “Es könnte sein, dass im Herbst eine große Welle auf uns zurollt”, so Knebeler.

Im Juni hatte der Staat angkündigt, den Bau angesichts der sich profilierenden Krise mit 13 Massnahmen in Höhe von 150 Millionen Euro unterstützen zu wollen. Dazu gehören Maßnahmen, die darauf abzielen, die öffentlichen Investitionen auf einem hohen Niveau zu halten, und der Wunsch, Kommunen beispielsweise bei der Sanierung von bezahlbarem Wohnraum und energieeffizientem Wohnraum zu unterstützen.

Mit diesem Projekt wollen die Ministerien für Wohnungsbau, Wirtschaft und Mittelstand Unternehmen in der Krise und zukünftigen Käufern in Schwierigkeiten weiter helfen.

 

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