Ausbau der grenzüberschreitenden Jobsuche
Veröffentlicht
von
EddyThor
am 15/06/2020 um 07:06
Um die aktuellen Auswirkungen der Gesundheitskrise auf den grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt zu erörtern, trafen sich am 9. Juni die Vorsitzenden der Geschäftsführung der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit, der französischen Arbeitsverwaltung Pôle emploi Grand-Est, der luxemburgischen Arbeitsagentur ADEM, der belgischen territorialen Direktion Luxemburg der Arbeitsverwaltung Le Forem sowie des Arbeitsamtes der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens.
Die Partner haben sich an die besondere Situation, die wir aktuell erleben, angepasst und haben die Sitzung als Videokonferenz organisiert.
Rund 240.000 Grenzgänger verzeichnete die Großregion im Jahr 2019 und es scheint den Arbeitsverwaltungen wichtig zu sein, die Herausforderungen der aktuellen und zukünftigen Wirtschaftssituation zu besprechen und gemeinsame Projekte zu erarbeiten.
Entwicklung des Arbeits- und Ausbildungsmarktes
Bei diesem Arbeitstreffen stellte jede Arbeitsverwaltung die Auswirkungen der Gesundheitskrise auf die Entwicklung des Arbeits- und Ausbildungsmarktes vor.
Des Weiteren tauschten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die Organisationsmodi der Geschäftsstellen in den jeweiligen Regionen aus, um den Kontakt zu den Kunden beizubehalten (Beratung per Videokonferenz, per Telefon und persönliche Termine). Diese Verfahren wurden durch die strikte Beachtung der Gesundheitsregelungen eingesetzt, um die Verbreitung des Virus zu vermeiden und Kunden und Mitarbeiter zu schützen.
Grenzüberschreitende Qualifizierungen
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben ihren Willen betont, die gute aktuelle Zusammenarbeit weiterzuentwickeln und zu verstärken.
Sie vereinbarten, gemeinsame grenzüberschreitende Qualifizierungen und virtuelle grenzüberschreitende Jobmessen zu erarbeiten. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Personengruppe der Jugendlichen, die besonders von den Auswirkungen der Pandemie betroffen ist, gelegt. Alle Beteiligten waren sich einig, gemeinsame Aktionen zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit zu starten und die grenzüberschreitende Ausbildung als Hebel zu nutzen.
„Wir haben in den letzten Jahren gemeinsam Vieles für den grenzüberschreitenden Arbeits- und Ausbildungsmarkt erreicht. Mit all unseren Partnern haben wir zum Beispiel das EURES-Netzwerk kontinuierlich ausgebaut.
Gerade in dieser besonderen Zeit ist es wichtig, dass wir uns verstärkt grenzüberschreitend austauschen und die Zusammenarbeit weiterentwickeln“, so Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit.
Philippe Siebert, Regionaldirektor von Pôle emploi Grand-Est, betont: „Pôle emploi hat bereits am Anfang der Ausgangssperre Telearbeit sehr schnell eingesetzt. Heute sind 3 000 Mitarbeiter in der Region Grand-Est davon betroffen.
Die Kontinuität des öffentlichen Dienstes wurde zugunsten unserer Kunden und Unternehmen beibehalten“. Er fügt hinzu, dass sehr schnell zusammen mit dem Regionalrat und dem Staat Einsatzstrategien erarbeitet wurden, um sich den wirtschaftlichen Auswirkungen der Krise zu stellen.
Stéphanie Barbet, territoriale Direktorin Luxemburg des Forems in Belgien: „Wir grenzüberschreitende Gebiete sind uns unserer gegenseitigen Abhängigkeit bewusst. In der Großregion hat die aktuelle Gesundheitskrise die Wichtigkeit der grenzüberschreitenden Kooperation für unsere gegenseitig abhängigen Arbeitsmärkte erneut bestätigt. Grenzüberschreitende Qualifizierungen und grenzüberschreitende berufliche Laufbahnen nachhaltig vereinfachen, unsere Ressourcen bündeln, scheint mir eine notwendige Grundlage für zukünftige Kooperationen zu sein.“
„Gerade in Zeiten einer Krise, so wie wir sie gerade erleben, ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Arbeitsverwaltungen besonders wichtig. Viele Betriebe und besonders die Grenzpendler sind auf gute Informationen angewiesen.
Der gegenseitige Austausch zwischen den Partnern ermöglicht es, schnell Informationen zu erhalten und diese weiterzuleiten“, so Robert Nelles, Geschäftsführender Direktor des Arbeitsamtes der deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien.
Weiterentwicklung der Kooperation in der Großregion
„Der gemeinsame Erfahrungsaustausch hat uns wieder einmal gezeigt, dass die Arbeitsverwaltungen in der Großregion vor ähnlichen Herausforderungen stehen.
Aufgrund der Coronakrise waren wir von einem auf den anderen Tag gezwungen, die internen Arbeitsprozesse umzustellen, um unsere Serviceleistungen für Arbeitsuchende und Arbeitgeber aufrechtzuerhalten. Wir haben viel in dieser Zeit gelernt, insbesondere im Hinblick auf die Bereitstellung von Online-Diensten.
Nun gilt es, gemeinsam neue zukunftsweisende Angebote für den Arbeitsmarkt der Großregion zu entwickeln“, betont Isabelle Schlesser, Direktorin der luxemburgischen Arbeitsagentur ADEM.
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