Wir wollen uns nichts vormachen. Auch wenn ArcelorMittal es geschafft hat, sein Produktionsniveau bei rund 1,9 Millionen Tonnen Stahl im Jahr 2024 zu halten, auch wenn seine Belegschaft gestiegen ist (3.450 Mitarbeiter), auch wenn die luxemburgische Niederlassung an einigen prestigeträchtigen Coups beteiligt war (olympische Ringe, Schienen für den Raketenstartplatz Ariane 6…): Die Lage bleibt heikel.

Der „Chef“ der luxemburgischen Standorte, Henri Reding, warnte: „Wir haben noch einen Vorsprung, was das Know-how angeht, aber das erodiert schnell!“ Hinzu kommt, dass die Märkte derzeit nicht sehr vielversprechend sind. So werden nur 2 Milliarden Tonnen Stahl verkauft, obwohl alle Werke der Welt jährlich 2,6 Milliarden Tonnen Stahl liefern können…

Und bei dieser Menge haben es die europäischen Standorte (und damit auch das Großherzogtum) sehr schwer, sich als wettbewerbsfähig zu erweisen, erinnert der Country Head Manager. Steigende Energiepreise, eine CO2-Steuer, die die Industrie belastet, höhere Arbeitskosten und strengere Umweltnormen: Die Ursachen sind bekannt, und der Chef von ArcelorMittal scheut sich nicht, bei nationalen oder europäischen Politikern wegen dieser „Handicaps“ Alarm zu schlagen.

Ofen, Platten, Absaugung

Dennoch können die luxemburgischen Einheiten sich freuen. Immerhin bleibt die Marke Weltmarktführer bei den schweren Grey-Trägern made in Differdange, den Spundwänden des Belval-Zuges 2 oder auch den in Rodange hergestellten Schienen für Brückenkräne. Selbst am letztgenannten Standort ist die Produktion von Straßenbahnschienen für die Mobilitätsakteure in Europa nach wie vor unverzichtbar. Selbst wenn die Fabrik nur mit 10 Schichten pro Woche arbeitet („die Hälfte ihrer maximalen Kapazität“), gibt es also Hoffnung.

Im Übrigen wollte Henri Reding, als es um das Jahr 2025 ging, eine entschieden positive Haltung einnehmen. Schließlich sind Belval und Rodange zu 80% ausgelastet. Und außerdem wird der Industrielle weiter in seine verschiedenen Produktionseinheiten im Großherzogtum investieren.

Im Oktober soll auch der neue Lichtbogenofen in Betrieb genommen werden, diesmal in Rodange. Und nicht zu vergessen die Installation und der Anschluss der 75.000 m2 großen, mit Solarmodulen bedeckten Lagerhallen im Logistikzentrum Niederkorn. Dies wird jährlich 4.600 MWh Strom liefern (die intern weiterverwendet werden) und zur Erreichung des Ziels beitragen, die Kohlenstoffemissionen aus dem Stromverbrauch bis 2030 um 75 % zu senken.

Hinzu kommt auch eines zentrales Absaugsystem, das von Florange im Département Moselle nach Differdange verlegt wurde. Die Anlage wird bis Ende des Jahres betriebsbereit sein und bis 2026 hoffentlich bis zu 80% der diffusen Staubemissionen erfassen.

Nicht zu vergessen ist die Fortsetzung des Baus des zukünftigen Firmensitzes auf dem Kirchberg. Bereits sechs der insgesamt 21 Stockwerke des Projekts sind fertiggestellt.

 

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