ArcelorMittal wird seine Investitionen im Großherzogtum fortsetzen
Veröffentlicht
von
Patrick Jacquemot
am 02/08/2023 um 12:08
Wenn der siebtgrößte Arbeitgeber Luxemburgs spricht, muss man genau hinhören. So hat Henri Reding, kaum zum “Country Head” von ArcelorMittal Luxemburg ernannt, im Gespräch mit RTL seine Absichten für den Stahlkonzern dargelegt. In einer Zeit, in der die weltweite Nachfrage nach Stahl tendenziell sinkt, sollen in die Werke des Großherzogtums dennoch große Investitionen getätigt werden.
Der Nachfolger von Roland Bastian hat nicht vor, den Personalabbauplan, den der Konzern für Ende 2021 beschlossen hatte, zurückzunehmen. ArcelorMittal zählte Anfang des Jahres noch 3.540 Beschäftigte im Land, doch die Absicht besteht weiterhin darin, Personal abzubauen (-600 Stellen bis 2026, wie im Abkommen vorgesehen). Diese Maßnahme wird hauptsächlich durch Frühverrentung erfolgen.
Der Chef will aber auch den anderen Teil des Plans einhalten, der die Modernisierung der luxemburgischen Werke vorsah. n 2021 war festgelegt, dass Arcelor zwischen 165 und 205 Mio. € in seine Werke investieren würde. Und wenn man den Worten von Herrn Reding Glauben schenken darf, werden die Summen tatsächlich investiert, insbesondere um die Bemühungen um eine zunehmend kohlenstofffreie Produktion (den berühmten “grünen Stahl”) fortzusetzen.
Ein Sitz für zwei
In den Augen des Geschäftsführers ist klar, dass Differdingen, Rodingen oder Belval “absolut wettbewerbsfähige” Pole bleiben. Er bestätigt beispielsweise die Installation eines neuen Elektrolichtbogenofens in Belval. Allein diese 67 Millionen Euro teure Anlage wird die Stahlproduktionskapazität in Luxemburg um 15 % im Vergleich zur derzeitigen Tonnage erhöhen.
Die Idee ist, dass alle ArcelorMittal-Standorte in Bezug auf die Rohstahlproduktionskapazität selbstgenügsam werden, um den Bedarf an gewalzten Fertigprodukten im Großherzogtum zu decken.
Auch wenn einige Flächen des Industriestandorts Dommeldange derzeit an andere Unternehmen vermietet werden, bestätigte Henri Reding die Absicht des Konzerns, seine Produktionseinheit dort zu belassen. Seiner Meinung nach sind dort wichtige Kompetenzen und Ausrüstungen untergebracht.
Ein Teil der Flächen könnte jedoch im Rahmen eines zukünftigen Immobilienprojekts zum Verkauf angeboten werden.
Von Immobilien war auch in dem Interview die Rede, das der Chef von ArcelorMittal gab, als es um den neuen Firmensitz ging, der derzeit in Kirchberg gebaut wird. Ein Gebäude, das der Industrielle mit verschiedenen Dienststellen des luxemburgischen Staates teilen wird, der beschlossen hat, das Bauwerk mitzufinanzieren.
Diese “Miteigentümerschaft” hatte bei der Zuweisung des fraglichen Budgets bei nicht wenigen Abgeordneten für Stirnrunzeln gesorgt. Immerhin ist die Rede von einer öffentlichen Investition (für den Kauf der Hälfte des 21-stöckigen Gebäudes) in Höhe von 273,5 Mio. €.
Haben Sie Lust, den Arbeitgeber oder die Stelle zu wechseln?
Entdecken Sie Dutzende von Angeboten in unserer Rubrik STELLENANZEIGEN
Um einen Kommentar zu hinterlassen loggen Sie sich bitte ein oder registrieren Sie sich.