Wie lange wird die 40-Stunden-Woche in Luxemburg noch Bestand haben? Die Antwort wird vor allem vom Ergebnis der Parlamentswahlen im Oktober dieses Jahres abhängen. Aber zweifellos werden alle Parteien, die Gewerkschaften, die Arbeitgeber (und die 481.000 Arbeitnehmer) auf das hören, was Georges Engel am Dienstag, den 25. April, sagen wird.

Um 14.30 Uhr wird der Arbeitsminister das Ergebnis der Studie “über die Bestandsaufnahme der Herausforderungen und Risiken einer Arbeitszeitverkürzung” bekannt geben. Eine Arbeit, die seit vielen Monaten von seiner Behörde durchgeführt wird und die nur die drei Formationen der Regierungskoalition (LSAP, DP und Déi Gréng) bereits am vergangenen Freitag zur Kenntnis genommen haben.

Ein teilweises Vertrauen, räumte der Minister am Wochenende gegenüber RTL ein. Einige Daten mussten noch verfeinert werden. Welche sind das? Welche Zweifel bestehen bei der Analyse der Ergebnisse? Wer wurde konsultiert? Im Moment hält sich Georges Engel noch bedeckt, um den Überraschungseffekt zu wahren…

Doch bereits seit mehreren Wochen sorgt das Thema für Reaktionen. Zuletzt nahm der Präsident des LCGB dazu Stellung. Patrick Dury bedauert, dass seine Organisation nicht von Anfang an in die Untersuchung einbezogen wurde… In den Augen des Gewerkschaftsvertreters könnte die Frage eher Gegenstand interner Vereinbarungen in jedem Unternehmen sein, als ein Text, der die Dinge kollektiv festlegt.

Das “Nein” der Arbeitgeber

Es ist bereits bekannt, dass die Sozialisten der LSAP die Frage der Arbeitszeitverkürzung zu einer Zeile in ihrem Programm machen werden (38 Stunden?). Xavier Bettel, Vorsitzender der liberalen Partei DP, hat bereits gesagt, dass die 35-Stunden-Woche für seine Partei ein “No Go” darstelle. Ähnliche Vorbehalte gibt es auch auf Seiten der CSV. Der Spitzenkandidat Luc Frieden und seine Mitstreiter setzen eher auf eine Flexibilisierung der Wochenarbeitszeit als auf eine Verkürzung.

Auf Arbeitgeberseite hat man bereits deutlich gemacht, dass man jegliche Verkürzung der Beschäftigungsdauer kategorisch ablehnt. Ob es die nationalen Arbeitgebervertreter (UEL) oder die Sprecher der Industriellen (Fédil) sind.

Eine Woche vor dem 1. Mai wird die Studie zweifellos einen Stein in den politischen Teich werfen. Georges Engel erinnert daran, dass es bei diesem Thema auch um die Attraktivität der Arbeitsplätze in Luxemburg selbst geht, und zwar über die reine Lohnfrage hinaus. Wenn das Land weiterhin Arbeitskräfte (Grenzgänger oder Ausländer) anziehen will, muss es vielleicht über die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben nachdenken.

Ist es noch denkbar, im Großherzogtum 1.701 Stunden pro Jahr vollzeitlich zu arbeiten? In Belgien beispielsweise wird diese Arbeitszeit mit 1.495 Stunden pro Jahr veranschlagt, erinnert der luxemburgische Minister nach dem Motto “Ich melde das, falls…”.