Während der Pandemie standen die Sicherheitskräfte in Luxemburg an vorderster Front – sei es zur Kontrolle von Gesundheitspässen an den Unternehmenseingängen oder zur Bewachung von Gebäuden, die durch den Lockdown für potenzielle Einbrüche attraktiv wurden. Die Krise ist vorbei, und die rund 4.500 Beschäftigten der Branche hofften darauf, dass der neue Kollektivvertrag ihr Engagement mit sozialen Fortschritten würdigen würde. Doch sie wurden enttäuscht.

Der vorherige Tarifvertrag lief 2022 aus, doch die Verhandlungen drehen sich seither im Kreis. Sie sind praktisch zum Stillstand gekommen. Der LCGB stellt fest: „Die Arbeitgeber bleiben auf ihren Positionen und zeigen offenbar keine wirkliche Verhandlungsbereitschaft.“ Gemeinsam mit dem OGBL, der größten Gewerkschaft in diesem Sektor, wurde daher für den 31. März ein Treffen mit den Vertretern der FEDIL Security Services gefordert. Sollte sich nichts bewegen, könnten gewerkschaftliche Maßnahmen folgen.

Die Verantwortlichen von Brink’s Security, Dussmann Security, G4S, Securitas und Seris stehen somit unter Druck, neue Vorschläge zu unterbreiten. Und nur vier Tage vor diesem entscheidenden Treffen klopft nun ALEBA an die Tür. Die Gewerkschaft, die bisher nicht an den Verhandlungen beteiligt war, fordert nun einen Platz am Tisch.

Eine Sackgasse

Es gibt jedoch keine rechtliche Verpflichtung, ALEBA in die Verhandlungen einzubeziehen, da die beiden nationalen Gewerkschaften LCGB und OGBL offiziell als Tarifpartner benannt wurden. Doch die ehemalige „Bankengewerkschaft“, die sich inzwischen als „Gewerkschaft für alle“ versteht, glaubt, dass sie neue Impulse in die Gespräche einbringen könnte. Schließlich verfügt ALEBA über fast 50 Jahre Erfahrung in Tarifverhandlungen.

Angesichts ihrer ohnehin angespannten Beziehung zu Regierung und Arbeitgeberverbänden dürften OGBL und LCGB diese „Einmischung“ wohl nur bedingt begrüßen.

Für ALEBA und ihren Vorsitzenden Roberto Mendolia steht fest: Die Gehälter müssen steigen. Zudem müsse die Diskussion auch Fragen der beruflichen Weiterbildung sowie klar definierte Zugangskriterien für diesen Beruf klären.

Am Montag wird sich zeigen, ob ALEBAs Antrag auf Teilnahme angenommen wurde – und vor allem, ob die Verhandlungen endlich aus der Sackgasse herauskommen.

 

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