Glücklich sind die Leute, die nur einmal im Leben eine Bewerbung schreiben und sofort einen Arbeitsplatz finden. Das trifft aber leider nur auf die wenigsten Bewerber zu. Zu einer Bewerbung gehört immer auch ein Lebenslauf. Und das ist eine Wissenschaft für sich – zu der auch noch jeder eine andere Meinung hat. Welche Ratschläge das luxemburgische Arbeitsamt seinen mehr als 19.500 Arbeitssuchenden (und allen anderen, die einen Job suchen) mit auf den Weg gibt, erfahren Sie hier.

🎨 Desgin simpel halten!

Klar ist es wichtig, dass der Lebenslauf schön aussieht. Im Internet gibt es zahlreiche vorlayoutierte Lebensläufe, die man herunterladen und mit den eigenen Daten füllen kann. Man sollte bei der Gestalltung des Lebenslaufes aber darauf achten, dass er auch leserlich ist. Lieber soll man gedeckte Farben verwenden, erklärt Steffi Wolak, Head of Employee Services beim ADEM. Auch sind Standardschriften wie Calibri oder Arial vorzuziehen. Ein Lebenslauf sollte immer als PDF verschickt werden.

📋 Kommen Sie zum Punkt!

Die Mitarbeiterin des ADEM empfliehlt den Lebenslauf in Form von “Bulletpoints” aufzubauen. “Schreiben Sie keine langen Sätze!” Personalverantwortliche schauen sich einen Lebenslauf 30 Sekunden lang an bevor sie eine erste Entscheidung treffen. Deshalb sollte ein Lebenslauf so einfach wie möglich aufgebaut sein.

Die Expertin empfiehlt, wenn man mehrere Posten in der gleichen Firma inne hatte, sie unter einem Punkt zusammenzufassen. Ansonsten könnte es auf den ersten Blick so aussehen, als ob man oft die Arbeit wechselt. Manchen Firmen mache das nichts aus. Für andere erwecke die Befürchtung, dass der neue Mitarbeiter den Betrieb wieder verlässt nachdem sie ihn ausgebildet hat.

💡 Personalisieren Sie!

Personalverantwortliche (und heute immer öfter auch Computerprogramme) durchsuchen den Lebenslauf nach relevanten Stichworten. Deshalb empfiehlt Steffi Wolak Stichworte aus der Stellenanzeige in den Lebenslauf zu packen. Der Lebenslauf sollte außerdem in der gleichen Sprache verfasst sein wie die Stellenanzeige. Das ist natürlich eine Menge Aufwand, aber “es ist eine Investition in die eigene Zukunft“, erklärt Wollak. Außerdem: jedes Berufsfeld  hat seine eigenen Schlagwörter die immer wieder vorkommen. Es genügt also pro Berufsfeld in dem man sich bewirbt einen Lebenslauf zu haben den man jedes mal nur leicht verändern muss.

🚨Das wichtigste zuerst!

Was kommt ganz nach oben? Ausbildung oder Berufserfahrung? Das kommt darauf an! Die Expertin empfiehlt immer, das oben zu schreiben, was am meisten Relevanz hat. Bei einem Berufsanfänger, der vielleicht nur ein paar Studierendenjobs hatte, gehört das höchste erworbene Diplom zum  Anfang der Auflistung. Bei einer Person mit 20 Jahren Berufserfahrung spielt die Ausbildung eine weniger wichtige Rolle, und die Berufserfahrung sollte an der Spitze stehen.

Außerdem: Nicht jeder Ferienjob muss unbedingt auch im Lebenslauf stehen. Konzentrieren Sie sich dabei auf die Jobs, die etwas mit dem Posten zu tun haben, auf den Sie sich bewerben.

🧠 Wichtige Infos nicht vergessen!

Was auf keinem Lebenslauf fehlen darf, sind die Kontaktdaten, erinnert die Expertin. Vergessen Sie nicht, Ihre Anschrift, Telefonnummer und E-Mail-Adresse auf den Lebenslauf zu packen. Daneben ist es auch durchaus möglich, einen Verweis auf das eigene LinkedIn-Profil im Lebenslauf einzufügen.

📷Foto oder nicht?

“Fotos sind ein viel diskutiertes Thema”, gibt Steffi Wolak zu. Ein Arbeitgeber sollte einen Kandidaten schließlich aufgrund seiner Fähigkeiten auswählen und nicht wegen seines Aussehens, seiner Hautfarbe, oder sonstigen äußeren Merkmalen. Die ADEM-Expertin meint, dass ein Foto nicht unbedingt auf einen CV gehört – allerdings mit Einschränkungen.

Während Bewerber in der Privatwirtschaft auf ein Lichtbild verzichten können, sind sie bei Kandidaten im öffentlichen Dienst noch immer sehr beliebt. Auch bei sehr traditionellen Unternehmen oder in Berufen in denen man “die Visitenkarte der Firma ist”, wenn man also z.B. in der Rezeption arbeitet, sollte man sich überlegen, ob man lieber ein gutes Foto in den Lebenslauf macht.

🤖 Nicht ChatGPT!

So stark die Verlockung auch sein mag: Lassen Sie nicht ein Programm wie ChatGPT Ihren Lebenslauf schreiben. “Das fällt auf!” sagt Wolak. Es spricht allerdings nichts dagegen die Künstliche Intelligenz den Lebenslauf überlesen zu lassen, um zum Beispiel nach Schreibfehlern zu suchen. Und das ist der nächste Punkt:

🖊️ Vermeiden Sie Schreibfehler!

Schreibfehler im Lebenslauf sind ein No-Go in einem Lebenslauf und hinterlassen direkt einen negativen Eindruck bei der Person, die ihn liest. Ein kleiner Schreibfehler kann womöglich das vorzeitige Aus für eine womöglich tolle Karriere bedeuten. “Insbesondere in Berufen, in denen eine gepflegte Schreibweise wichtig ist”, fügt die ADEM-Mitarbeiterin hinzu .

👩‍👩‍👧‍👦 Keine persönlichen Informationen!

Ob eine Person verheiratet ist oder Kinder hat und welche Religion sie hat, sollte den Arbeitgeber nicht interessieren. “Schreiben Sie solche Informationen nicht in Ihren Lebenslauf.” Es käme aber immer noch vor, dass Bewerber in ihrem Lebenslauf Angaben darüber machen, ob sie verheiratet oder ledig sind, und wie viel Nachwuchs sie haben.

🇱🇺 Kulturelle Unterschiede!

Grundsätzlich gibt es keinen großen Unterschied zwischen den Gepflogenheiten in Luxemburg, Deutschland, Belgien und Frankreich, erklärt Steffi Wolak. Ein Lebenslauf, der in Deutschland funktioniert, funktioniert grundsätzlich auch in Luxemburg. Anders bei Kandidaten, die von weiterem Weg kommen. Bei Personen, die aus Drittstaaten kommen, also von außerhalb der EU, könnte es von Vorteil sein anzugeben, ob man bereits ein gültiges Visum hat und ob man bereits in Luxemburg lebt.

“Die Botschaft lautet: Schauen Sie sich den Posten, auf den Sie sich bewerben, genau an und passen Sie Ihren Lebenslauf daran an. Das ist enorm wichtig. Auch wenn es eine Menge Arbeit bedeutet,” gibt die Expertin den Arbeitssuchenden mit auf den Weg.

 

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