Ungleiche Behandlung von Grenzgängern

Die Gewerkschaft LCGB hat sich in der vergangenen Woche bereits mit einem offenen Brief an Premierminister Jean-Claude Juncker gewandt, um auf die enorme Benachteiligung der Grenzgänger aufmerksam zu machen, die das Sparpaket Luxemburgs mit sich bringt – zahlen doch die Grenzgäner den gleichen Beitrag an Sozialversicherung, wie ihre Kollegen mit Wohnsitz in Luxemburg.

Nun 18 Jahre als Grenze?

Achtung: Der im Juni verfasste Gesetzesentwurf nun sogar vor, dass Kindergeld für Grenzgänger nicht nach dem 21. Lebensjahr, sondern bereis ab dem 18. Lebensjahr zu streichen!

So hat die Gewerkschaft am Donnerstag deutlich gemacht, dass mit dem Ende des Kindergeldes auch der Kinderbonus in Höhe von 922,50 Euro pro Kind und Jahr wegfallen wird. Dieser hatte bei der Steuerreform 2008 den Eintrag des Kindes oder der Kinder auf der Steuerkarte und die damit verbundene steuerliche Vergünstigung ersetzt.

Alleinerziehende verlieren Steuerklasse

Besonders benachteiligt werden alleinerziehende Elternteile. Sie werden, wenn sie kein Kindergeld mehr erhalten, von der Steuerklasse 1A auf 1 gesetzt. Damit fehlt ihnen nicht nur Kindergeld- und Bonus – sie müssen auch deutlich mehr Lohnsteuer zahlen.

Keine Krankenversicherung mehr

Der LCGB hat außerdem darüber informiert, dass das Recht auf Mitversicherung der Kinder bei der Krankenkasse in Luxemburg nicht mehr an Familienleistungen, sondern an den Kinderbonus gekoppelt ist. Das hat zur Konsequent, dass Kinder von Grenzgängern, die älter als 18 Jahre sind, nicht mehr durch die Krankenversicherung der Eltern, arbeiten diese beide in Luxemburg oder beziehen aus anderen Gründen keinerlei Leistungen aus Luxemburg, abgesichert sind.

Insgesamt beläuft sich der Betrag der Familienleistungen, die für Kinder ab dem 19. Lebensjahr, die zu dem Zeitpunkt keinen Sekundarunterricht mehr besuchen, auf 23412 Euro bis 410,60 Euro – pro Monat und pro Kind.
Geht ein Kind noch zur Schule und besucht den Sekundarunterricht, so müssen Eltern wahrscheinlich bereits ab dem 1. Oktober mit 161,67 bins 323,24 Euro weniger pro Kind pro Monat rechnen.

Protestschreiben an Juncker

Die Gewerkschaft LCGB hat mitgeteilt, dass den Arbeitgebern in den nächsten Tagen ein Schreiben ausgehändigt wird mit der Aufforderung, dieses an die Grenzgänger im Unternehmen weiterzuleiten. Teil dieses Schreibens ist ein Abschnitt, der nach Möglichkeit als Zeichen des Protests gegen die Diskriminierung der Grenzgänger an Premierminister Juncker geschickt werden soll.
Das Protestschreiben steht ebenfalls hier zum Download bereit.

Videodokumentation der Pressekonferenz Teil 1:


Videodokumentation der Pressekonferenz Teil 2:

 

Im Forum auf diegrenzgaenger.lu gibt es bereits eine Diskussion zu dem Thema. Dazu hier klicken.