Als die Luxemburger Regierung im Juli 2023 den Anbau von vier Cannabispflanzen pro Haushalt aus Samen legalisiert hat, wollte sie (wohl auch um Kritiker zu überzeugen), dass sie die Folgen im Auge behalten wird. Nun hat das Gesundheitsministerium die Ergebnisse einer Umfrage unter den Konsumenten vorgelegt.

Bei der großangelegten Studie machten, 3115 Menschen mit. 266 gaben zu Protokoll, dass sie in den letzten 30 Tagen Cannabis zu sich genommen haben. Weitere 241 Menschen gaben zu, in den letzten 12 Monaten Cannabis konsumiert zu haben. Tatsächlich gestanden aber fast die Hälfte  der Befragten zwischen 18 und 64 Jahren (46,3%) in ihrem Leben schon einmal Cannabis zu Freizeitzwecken konsumiert zu haben.

Wie viele davon sind neu? Von den befragten Konsumenten gaben 15,9% an, nach der Verabschiedung des neuen Gesetzes zum ersten Mal konsumiert zu haben. Von denjenigen, die bereits vorher konsumiert hatten, gaben nur 4,5% an, ihren Konsum seitdem erhöht zu haben. Es ist allerdings nicht gewusst, ob diese Personen auch ohne ein neues Cannabisgesetz konsumiert hätten.  Übrigens gaben mehr als 60% der Konsumenten an, dass sie nicht vorhaben ihren Konsum in Zukunft zu erhöhen.

Kein Kontakt mit Dealern

Die Vorteile des Gesetzes liegen übrigens auf der Hand. Rund 60% der Konsumenten und Nicht-Konsumenten gaben als größte Vorteile an, dass Konsumenten keinen Kontakt mehr mit Straßendealern haben müssen. Konsumenten sehen außerdem den Vorteil, dass sie jetzt ein sichereres Produkt konsumieren können, als das, was sie sonst illegal beschaffen müssten (52,7%).

Nachteile des neuen Gesetzes sahen vor allem (logisch) Menschen, die kein Cannabis konsumieren oder es schon seit mehr als einem Jahr unterlassen haben. Sie sorgten sich vornehmlich darum, dass Minderjährige damit in Kontakt kommen könnten (48,1%)  oder dass der Konsum steigt (47%).

 

Aber warum konsumieren die Verbraucher Cannabis? Vor allem um sich zu entspannen, sich zu  amüsieren und um besser zu schlafen, so das Ergebnis der Umfrage. Jeder fünfte Konsument gab an, in den letzten 30 Tagen Cannabis zu sich genommen zu haben, um den Stress auf der Arbeit hinter sich zu lassen.

Die Konsumenten jedenfalls sind von der Wirkung überzeugt. Von denen, die in den letzten 30 Tagen konsumiert haben, schreiben 89,4% der Substanz eine entspannende Wirkung zu und 83,4 Prozent berichten, dass Cannabis “high” macht – auch wenn 26,8% von ihnen glauben, dass Cannabiskonsum ungesund ist.

 

Wer baut zuhause an?

Kern des neuen Cannabisgesetzes ist der Anbau von bis zu vier Pflanzen zuhause. Unter den Befragten die in den letzten 12 Monaten Cannabiskonsumiert haben (einschließlich derer die in den letzten 30 Tagen konsumierten) gaben 11,5% Prozent an, dass sie derzeit Cannabispflanzen zuhause anbauen. Weitere 2% sagten, dass ein anderes Mitglied aus ihrem Haushalt anbaut. Insgesamt sagten 68,5%, dass sie zum ersten Mal seit der Änderung des Cannabisgesetzes Cannabis anbauen, so die Studie. Unter denen die selbst noch nicht anbauen, sagten aber rund 30%, dass sie es in Zukunft versuchen werden.

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