Während Frankreich mitten in der „Affäre Bétharram“ steckt (verschiedene Gewalttaten gegen Kinder, die eine religiöse Einrichtung besuchen), hat die luxemburgische Kirche einen Fall von sexueller Gewalt transparent gemacht, der in den 1970er und 1980er Jahren in einem Kinderheim des Landes stattgefunden haben soll…

Die Information wurde anlässlich der Veröffentlichung des Berichts 2024 der Kontaktstelle für Missbrauchsopfer in der katholischen Kirche, die vor 15 Jahren vom Klerus eingerichtet wurde, bekannt gegeben. Das Opfer, das sich selbst meldete und dessen Angaben überprüft werden konnten, war ein Junge, der zum Zeitpunkt des Vorfalls minderjährig war.

Die Angelegenheit liegt nun nicht mehr in Gottes Hand, sondern in der der Justiz, da der Generalvikar die Vorfälle der Staatsanwaltschaft gemeldet hat. Es ist nun Aufgabe der Justiz, die geeigneten Folgemaßnahmen zu „diesen Angriffen“ zu ergreifen, für die ein Täter benannt werden konnte. Es soll sich um einen ehemaligen Bewohner des Heims handeln, also nicht um einen Ordensmann oder Laiendiener.

Im vergangenen Jahr erhielt die Kontaktstelle eine weitere Meldung über Vorfälle, die in einer religiösen Gemeinschaft praktiziert wurden. Diesmal, so heißt es in dem Bericht, handelte es sich nicht um sexuelle Gewalt gegen Minderjährige. Der Sachverhalt wurde nicht weiter verfolgt.

Es sei daran erinnert, dass sich die luxemburgische Kirche in den letzten sechs Jahren dafür entschieden hat, diese Fälle transparent zu machen. Alle Opfer können sich weiterhin melden und per E-Mail an [email protected] oder telefonisch (621 676 349) aussagen.

Darüber hinaus sind seit 2017 insbesondere im Großherzogtum alle Priester, Diakone, Laienmitarbeiter im pastoralen Dienst, aber auch Ehrenamtliche, die häufig mit Kindern, Jugendlichen oder schutzbedürftigen Erwachsenen in Kontakt kommen, „verpflichtet, an Präventionsschulungen“ zum Thema Gewalt teilzunehmen. Im vergangenen Jahr nahmen 76 Personen an den fünf organisierten Veranstaltungen teil.

Nicht zu vergessen, dass seit 2012 die Prävention dieses Risikos ein fester Bestandteil der Ausbildung der neuen Priestergenerationen in Luxemburg ist.

 

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