Der krasse Stellenabbau, der im ganzen letzten Jahr zu beobachten war – auch bedingt durch eine hohe Zahl an Insolvenzen – scheint gebremst. Davon berichtet das Statistikamt Statec in seinem neuesten Konjunktur-Flash.

Im Jahr 2024 ist die Zahl der Beschäftigten in diesem Sektor um rund 5% zurückgegangen. Dies, nachdem sie bereits 2023 um 1% gesunken war. Viele Menschen haben also ihre Arbeit verloren. Neueste Zahlen belegen aber, dass der Beschäftigungsverlust rückläufig ist, mit nur noch -0,6% im vierten Quartal 2024 gegenüber dem Vorquartal. “Dieser positive Trend ist sowohl bei den spezialisierten Bauarbeiten als auch beim Hochbau zu beobachten”, so Statec.

Darüber hinaus stellte die Statistikbehörde fest, dass die Baubranche wieder mehr Mitarbeiter einstellt. Seit 2022 war die Zahl der Neueinstellungen stetig gesunken. Aber seit März 2024 steigt ihre Zahl wieder an – mit mehr als 1.000 Neueinstellungen im zweiten und mehr als 1.100 Neueinstellungen im dritten Quartal. Die Zahl der gekündigten Arbeitsverträge liegt aber noch darüber. Zahlen aus dem vierten Quartal liegen nicht vor.

Große Sorge

Das reicht allerdings nicht um bei den Bauunternehmern für positive Stimmung zu sorgen. Tatsächlich ist ihre Stimmung  so schlecht wie zuletzt während der Finanzkrise 2009, stellt Statec fest. Demnach sind ihre Aussichten trüber als während der Covid-Pandemie. 60 % der Unternehmen würden sich über eine zu niedrige Nachfrage beschweren. 2022 lag diese Zahl noch bei 20 %. Damit Bewegt sich die Branche gegen den Trend in Luxemburg, wo der Vertrauensindex über alle Branchen hinweg in den beiden letzten Quartalen angestiegen ist.

Dass die Stimmung in der Baubranche sehr schlecht ist, bestätigt Romain Schmit, Generalsekretär der Fédération des Artisants. Die Krise sei noch nicht überstanden. Allerdings würden Unternehmen weniger Personal entlassen, damit sie gleich wieder loslegen können, sollte es bergauf gehen. “Personal halten ist einfacher als neu einstellen”, sagt er. “Wir haben das untere Minimum fast erreicht. Dennoch wird in der Branche laut über Kurzarbeit nachgedacht, um die “letzte Durststrecke” durchzuhalten. Eine offizielle Forderung danach gibt es allerdings noch nicht.

Von der Politik wünscht sich Romain Schmit, dass mehr öffentliche Projekte freigegeben werden. Vor allem in Gemeinden, wo Dossiers einfacher durch die Mühlen der Bürokratie gehen. “Die Renovation einer Schule oder neue Kacheln für das Hallenbad. Kleinvieh macht auch Mist. Die Verwaltung für öffentlichen Bau sagt zwar, dass ihre Aktivität in den letzten Jahren nicht nachgelassen hat, erklärt Schmit. Er habe aber keinen Einblick darin, ob es sich dabei um große Projekte handele, die lange brauchen, um abgesegnet zu werden, oder um kleine Projekte, bei denen die Bauarbeiter relativ schnell loslegen können – ein Unterschied.

 

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