Die Müdener Schleuse nimmt ihren Betrieb wieder auf
Veröffentlicht
von
Yves Greis
am 31/01/2025 um 16:01
Pünktlich zum 1. Februar nimmt die Schleuse in Müden wieder ihren Betrieb auf. Die Schiffe können wieder ganz normal durchgeschleust werden. Die Reparaturarbeiten wurden am Donnerstag, 30. Januar, abgeschlossen und die Baustelle aufgeräumt. Das teilte das zuständige Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn (WSA) mit.
Ursprünglich war vorhergesagt worden, dass die Schleuse erst im März ihren Betrieb wieder aufnehmen kann. Der Zeitraum hatte sich verkürzt, nachdem ein Ersatztor gefunden wurde, das modifiziert und eingebaut werden konnte.
Zum Abschluss haben die Fachleute der WSA das neue Tor noch genau eingestellt. “Zuvor mussten noch verschiedene Einstellungen an der Antriebstechnik vorgenommen werden. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der Geschwindigkeit, wie schnell sich die beiden Torflügel öffnen und schließen ließen. Das Öffnen und Schließen des Untertores mussten vielfach wiederholt werden, bis die Experten mit den Einstellungen zufrieden waren.”
Kollision
Zur Erinnerung: Am 8. Dezember war ein mit Schrott beladenes Schiff in das Schleusentor gefahren und hatte das Tor dabei zerstört und die Betoneinfassung stark beschädigt. 70 Schiffe oberhalb der Schleuse waren für einige Tage gefangen und mussten in einer Notaktion ausgeschleust werden. Dazu würden Absperrungen, die normalerweise für Wartungsarbeiten eingesetzt werden, verwendet.
Das Unglück hatte die Sorgen ausgelöst, dass Waren jetzt nicht mehr nach Trier, Mertert und Metz transportiert werden können. Die luxemburgische Regierung hatte das Sonntagsfahrverbot für LKWs provisorisch ausgesetzt, damit der Warenverkehr auf die Straße verlagert werden konnte.
Doch der Stahlkonzern ArcelorMittal hatte sofort mitgeteilt, dass nur ein kleiner Teil seiner Rohstoffe über die Mosel angeliefert wird, und dass man keine Probleme haben wird. Der Industrieverband Fedil ließ am Freitag, 31. Januar, wissen, dass es in der ganzen Zeit auch nicht zu Lieferengpässen beim Treibstoff gekommen war. Der Transport sei über die Schiene und die Straße weitergelaufen. Auch über sonstige gewichtigen Probleme bei der Industrie hat der Konzern keine Kenntnis.
Kurzarbeit beantragt
Über die Mosel kommen rund 7% der Güter nach Luxemburg. Pro Jahr werden im Hafen von Mertert 300 Schiffe be- und 500 Schiffe entladen – rund 1,07 Millionen Tonnen an Fracht. Darunter befinden sich unter anderem 377.000 Tonnen Treibstoff, mit denen das Land versorgt wird.
Frankreich ist, was die Zahl der Schiffe betrifft, mehr von dem Unglück betroffen. “Die Mosel steht für mehr als 4.000 Schiffe und 4 bis 5 Millionen Tonnen Güter pro Jahr in Frankreich”, heißt es von den französischen Behörden.
Bislang kann noch niemand den wirtschaftlichen Schaden durch das Unglück genau beziffern. Im Dezember hatten 3 Unternehmen wegen dieses Unglücks Kurzarbeit für den Januar beantragt. Im Januar hatten noch einmal 2 Unternehmen deswegen einen Antrag auf Kurzarbeit eingereicht. Ob Unternehmen die Kurzarbeit tatsächlich in Anspruch genommen haben, teilt der Konjunkturausschuss in der Regel erst nach ein paar Monaten mit.
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