Schafft es der Kirchberg auf den Euroschein?
Veröffentlicht
von
Yves Greis
am 01/02/2025 um 11:02
Seit sie 2002 eingeführt worden sind, sehen unsere Euroscheine gleich aus. Das soll sich ändern. In einem langen Prozess wird nach Motiven gesucht, welche die Tore und Brücken, die aktuell auf den Scheinen sind, ersetzen sollen. Nun hat die Europäische Zentralbank ihre “Shortlist” für Motive veröffentlicht. Und es könnte sein, dass bald auf den Scheinen bald Motive 🇱🇺Luxemburg, 🇫🇷Straßburg, 🇧🇪Brüssel und 🇩🇪Frankfurt prangen.
2023 hatte die Europäische Zentralbank den Prozess begonnen, um die neuen Scheine zu designen. Dafür hatte die Bank der Banken eine große Umfrage gemacht, um von den Nutzern der Scheine zu erfahren, welche Motive die Scheine tragen sollen.
Der Rat der EZB hat jetzt 2 mögliche Themen vorgestellt, die in der engeren Auswahl sind. Das Thema “Europäische Kultur” schlägt vor, auf der Vorderseite berühmte Europäer*innen zu zeigen und auf der Rückseite Kulturräume. Das Thema “Flüsse und Vögel” soll auf der Vorderseite Motive der Umwelt zeigen und auf der Rückseite europäische Institutionen.
Unter diesen Institutionen, die vorgeschlagen wurden, fungieren auch der Europäische Gerichtshof (50-Euro-Schein) und der Europäische Rechnungshof (200-Euro-Schein). Beide Institutionen sind auf dem Kirchberg in Luxemburg ansäßig.
“Die Entscheidung stützt sich auf die Vorschläge zweier multidisziplinärer Beratergruppen aus dem gesamten Euroraum”, teilt die EZB mit, “und steht im Einklang mit den Präferenzen zu den Themen, die mehr als 365 000 Europäer in öffentlichen Umfragen im Sommer 2023 und in Fokusgruppen zwischen Dezember 2021 und März 2022 geäußert haben.”
Die Präsidentin der EZB, Christine Lagard freute sich über die neuen Motive. "Die neuen Banknoten werden unsere gemeinsame europäische Identität und die Vielfalt, die uns stark macht, symbolisieren", sagte sie laut einer Mitteilung ihrer Institution.
Damit ist der Prozess noch nicht abgeschlossen: Noch in diesem Jahr wird die EZB eine Jury einsetzen und einen Designwettbewerb ausschreiben, an dem Designer aus der ganzen Union teilnehmen können. Experten werden den Prozess begleiten und sicherstellen, dass die ausgewählten Entwürfe für Europäer aller Altersgruppen verständlich sind.
Ein Symbol
Im Jahr 2026 soll die Öffentlichkeit wieder um ihre Meinung gefragt werden, wenn es darum geht, das endgültige Motiv aus einer Auswahlliste auszuwählen. „Die Banknoten sind ein Symbol für unsere europäische Einheit, und mit den neuen Motiven feiern wir unsere gemeinsame Geschichte und unser Engagement für eine nachhaltige Zukunft“, wird EZB-Direktoriumsmitglied Piero Cipollone zitiert.
Es könnte allerdings noch lange dauern, bis wir die neuen Banknoten in den Händen halten. Die EZB schreibt, dass die Scheine "einige Jahre" nach dem Produktionsprozess in Umlauf gebracht werden.
Euroscheine haben ein sehr cleveres Design, das versucht, alle Länder und Sprachen der Europäischen Union einzubeziehen. Abgebildet ist zum Beispiel das Wort "EURO" in lateinischen, griechischen und kyrillischen Buchstaben (obwohl in Bulgarien noch nicht in Euro bezahlt wird). Daneben das Kürzel der EZB in allen Sprachen.
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