Der grüne Tourismus gedeiht in Luxemburg
Veröffentlicht
von
Yves Greis
am 18/12/2024 um 17:12
Luxemburg ist bei Touristen beliebt. Trotz schlechtem Wetter zählten die Tourismusbetriebe in der diesjährigen Touristen-Saison – von Januar bis Juli – 1,97 Millionen Übernachtungen. Ganz 96 % der befragten Gäste sagen sogar, dass sie das Großherzogtum als Reiseziel weiterempfehlen wollen.
Doch das Ministerium für Tourismus unter Lex Delles, glaubt, dass noch mehr gemacht werden kann. Vor allem im Bereich nachhaltiger Tourismus. Er hat nun einen Plan vorgelegt, wie der “nachhaltige Tourismus” in Luxemburg ausgebaut werden kann.
Touristen sollen in Zukunft im Großherzogtum mehr Übernachtungsmöglichkeiten haben, die mit dem “EcoLabel“ ausgezeichnet worden sind. Aktuell tragen bereits 45 Tourismusbetriebe diese Abzeichen für Betriebe, die bei ihrer Arbeit besonders auf die Natur achten. Etwa indem sie ihre Abfälle richtig entsorgen, ihren Energieverbrauch kontrollieren oder auch ihren Wasserverbrauch managen. Akteure im Tourismusbereich sollen durch zielgerichtete Beratungs- und Weiterbildungsinitiativen unterstützt werden.
Lokale Spezialitäten
Ein Punkt dürfte besonders die Produzenten von lokalen Produkten freuen. Ihr Angebot spielt in dem neuen Tourismuskonzept eine besondere Rolle, denn die “touristische Erlebbarkeit gilt es dank regionaler und lokaler Produkte sowie der materiellen und immateriellen Kultur zu steigern”. Welche lokalen Produkte gemeint sind, sagt das Ministerium nicht. Doch Luxemburg ist u.a. bekannt für seine Weine, sein Bier, seinen Cidre und mittlerweile auch für Kürbisse.
Daneben sollen die Angebote für Touristen – verkehrstechnisch – besser vernetzt werden, damit Touristen sich im Großherzogtum freier und ohne Rückgriff auf das Auto bewegen können. Zur Erinnerung: Touristen, die mit dem Flugzeug anreisen, werden ab dem März 2025 mit der Tram in die Hauptstadt fahren können und haben dann neben dem Bus eine weitere kostenlose Option sich fortzubewegen.
Daneben wünscht sich das Ministerium von Lex Delles aber auch mehr Sensibilisierungsarbeit. Die Besucher sollen auf digitalem Wege über Naturschutz aufgeklärt werden und sollen zu Verhaltensweisen angeregt werden, welche die Natur besser respektieren.
Hintergrund für das neue Tourismuskonzept ist nicht (nur) der Naturschutz, den die Regierung vorantreiben will, sondern die Wirtschaft. Umfragen belegen, dass es sowohl bei den Einheimischen aus der Region als auch bei Touristen eine klare Nachfrage nach nachhaltigem Tourismus gibt.
2023 hatte eine Umfrage ergeben, dass 72 % der Einwohner und Grenzgänger ein nachhaltiges Angebot für wesentlich halten, und 79 % wünschen sich dessen Ausbau, erklärt das Ministerium. Laut der Buchungsplattform Booking.com wollen 75 % der Reisenden weltweit mehr auf Nachhaltigkeit achten.
Vergangene Anstrengungen zur Förderung der sanften Mobilität hätten bereits Früchte getragen, schreibt das Ministerium, denn immerhin 29 % der Besucher reisen mit dem Zug, dem Bus oder sogar mit dem Fahrrad nach Luxemburg.
Neben dem nachhaltigen Tourismus engagiert sich Luxemburg auch im sogenannten “Gedenktourismus” bei dem über den Zweiten Weltkrieg, die Industrialisierung und die Europäische Konstruktion gedacht wird. Luxemburg hat in diesem Kontext zum Beispiel das geschichtsträchtige Schiff – die Marie Astrid – zurückerworben, auf dem das Schengenabkommen unterzeichnet worden ist. Sie soll bald wieder, nach einer vollständigen Restauration, in Schengen liegen, wo sie Teil des Europäischen Museums sein wird.
🎇In der Rubrik UNTREHALTUNG,
finden Sie Ideen für Ausflüge
Um einen Kommentar zu hinterlassen loggen Sie sich bitte ein oder registrieren Sie sich.