Der Schiffsverkehr auf der Mosel steht still. Am Sonntag, gegen 13.00 Uhr, ist ein mit 1.500 Tonnen Schrott beladenes Schiff gegen das Tor der Moselschleuse Müden gefahren und hat dieses so stark beschädigt, dass der Verkehr zum Erliegen gekommen ist. Das Schiff war auf dem Weg zum Hafen von Mertert , wo es seine Ladung löschen wollte. Ersten Schätzungen zufolge könnte die Wasserstraße bis zum März 2025 still liegen.

Durch den scheinbar ungebremsten Aufprall wurde das Tor aus seiner Verankerung gerissen. Dadurch wurden nicht nur beide Torflügel betroffen, sondern auch die Antriebszylinder. Alle Teile seien irreparabel beschädigt und müssten ersetzt werden, heißt es.

Die Ursache ist derzeit noch unbekannt. Zu dem Zeitpunkt sei die Schleuse noch in Vorbereitung gewesen und nicht für die Einfahrt freigegeben, erklärt die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSA). Das Schiff selbst wurde auch am Bug beschädigt, allerdings gab es keinen Wassereinbruch und das Schiff konnte weiterhin schwimmen. Bei dem Unfall wurde niemand verletzt.

Über die Mosel kommen rund 7% der Güter nach Luxemburg. Pro Jahr werden im Hafen von Mertert 300 Schiffe be- und 500 Schiffe entladen – rund 1,07 Millionen Tonnen an Fracht. Darunter befinden sich unter anderem 377.000 Tonnen Treibstoff mit denen das Land versorgt wird.

Nicht zu vergessen auch die 127.000 Tonnen Produkte für die Stahlerzeugung die über den Hafen ins Land gelangen und die Öfen von ArcelorMittal füttern. Daneben 27.000 Tonnen Baumaterial und 12.200 Tonnen an Landwirtschaftlichen Produkten. Dabei handelt es sich wohlgemerkt nur um Importe.

Auf der anderen Seite stehen 127.000 Tonnen an Stahlerzeugnissen das Stahlriesen ArcelorMittals die exportiert werden, sowie 119.000 Tonnen an anderen Gütern darunter Getreide und Container. Nun gilt es eine Lösung hierfür zu finden.

Krisenstab

Am Montagmorgen tagte ein Krisenstab, der versuchte den Schaden abzuschätzen und der überprüfte, ob ein Notfallbetrieb möglich, damit die Schiffe, für die es im Moment kein Weiterkommen, gibt ihren Weg fortsetzen können. Rund 70 Schiffe befinden sich derzeit im Bereich der Mosel bis zur französischen Grenze und bis zur Saar. Sie können die Mosel nicht mehr Richtung Rhein verlassen.

Erst im November hatten Luxemburg, Deutschland und Frankreich zusammen das 60. Jubiläum der Großschifffahrt auf der Mosel. Durch umfangreiche Kanalisierungsarbeiten war es überhaupt erst möglich geworden, mit Lastenschiffen auf der Wasserstraße zu fahren. Heute stellt die Mosel einen wichtigen Wasserweg in Europa dar. Im Jahr 2023 wurden darüber 7 Millionen Tonnen an Gütern durch 4.500 Schiffe transportiert. Daneben ist sie eine beliebte Straße für Ausflugsschiffe.

Bis zur glanzvollen Rückkehr der Prinzessin Marie Astrid Europa nach Schengen im Juni 2025 dürfte der Weg wieder frei sein. Das Schiff auf dem 1985 das Schengener Abkommen unterschrieben wurde, wird derzeit in Deutschland restauriert und soll im Juni 2025 nach Schengen in Luxemburg zurückkehren und Teil des Museums über Europa werden.

 

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