Der Strompreis treibt den Verbrauchern auch zum Ende des Jahres Sorgenfalten auf die Stirn. Pünktlich zum ersten Januar wird sich in Luxemburg einiges an den Stromtarifen ändern – und daran was die staatlichen Bemühungen zur Entlastung der Haushalte betrifft.

Krieg in der Ukraine, Umstieg auf erneuerbare Energie, Verstärkte Nutzung von Elektrofahrzeugen. All das sind Herausforderungen die die Netzbetreiber meistern müssen. Die luxemburgische Regierung beruhigt: “Dank der Verlängerung des staatlichen Beitrags bleibt der Strompreis unter dem der Nachbarregionen, auch aufgrund der niedrigen Steuern in Luxemburg.”

Den betreffenden Fördertopf hat die Regierung mit 171 Millionen Euro gefüllt. Damit soll die Belastung für Haushalte, die weniger als 25.000 kWh im Jahr verbrauchen, erheblich sinken. Die Reduktion wird automatisch das ganz Jahr über auf die Strompreise angewendet. Dadurch – so die Luxemburger Regierung – bleibt die energetische Transition, wie etwa der Kauf eines Elektroautos oder einer Wärmepumpe, vorteilhaft.

Höhere Kosten trotz Hilfen

Das Wirtschaftsministerium rechnet vor: Für eine Wohnung, die 1.500 kWh/a verbraucht, beliefen sich die Stromkosten in diesem Jahr auf 490 €. Im nächsten Jahr werden sie sich auf 590 € belaufen. Dabei ist der staatliche Zuschuss von 110 € bereits eingerechnet. Ähnlich sieht es bei einem Einfamilienhaus aus, das 2024 einen Stromverbrauch von 4.000 kWh/a hatte. Dieses Jahr belief sich die Rechnung auf 880 und im nächsten Jahr wird sie sich auf 1.150 € belaufen. Darin ist der staatliche Zuschuss von 300 € bereits enthalten.

Die Regierung will außerdem das schrittweise Auslaufen der Energiepreisdeckelung mit sozialen Maßnahmen für finanziell schwache Haushalte abfedern. Die Teuerungszulage soll um 10 % erhöht werden und die Energieprämie verdreifacht werden. Mehr Menschen sollen Zugang zu einer abgeschwächten Energieprämie erhalten. Altersheimen soll bei der Stromrechnung unter die Arme gegriffen werden.

Kritik gibt es trotzdem. Zum Beispiel an der neuen Tarif-Methode, die neben der verbrauchten Strommenge auch berücksichtigt, wie der Strom konsumiert worden ist. Dabei werden Stromspitzen (wenn also viel Strom auf einmal gebraucht wird) teurer.

E-Auto  und Sauna

Die luxemburgische Verbraucherschutzorganisation ULC hatte dies im November kritisiert und zu bedenken gegeben, dass private Verbraucher nicht immer die Möglichkeit haben, ihren Tagesablauf nach den Erfordernissen des Stromnetzes zu richten, oder Geräte zu kaufen, die programmierbar sind.

Die Regierung kontert dies indirekt, indem sie behauptet, der Impakt für Verbraucher mit Standard-Haushaltsgeräten sei zu vernachlässigen. Lediglich Verbraucher mit energieintensiven Geräten wie E-Autos oder Saunen könnten eine moderate Auswirkung auf den Strompreis sehen, der sie aber mit Verhaltensanpassungen entgegenwirken könnten.

Energiewende vorbereiten

Wirtschaftsminister Lex Delles behauptet sogar in seiner Antwort auf eine Parlamentarische Frage der LSAP-Abgeordneten Liz Braz, dass die neue Tarifstruktur ein wichtiger Schritt ist um die Energiewende vorzubreiten. Die Tarifstruktur erst dann anzupassen wenn das Netz den Stromverbrauch nicht mehr verträgt sei mittel- und langfristig teurer, so der Minister.

Zur Erinnerung: Private Verbraucher konsumieren in Luxemburg am wenigsten Strom mit rund 1.000 GWh. Dies obwohl sie am zahlreichsten sind. Am meisten elektrische Energie verbraucht die Industrie mit 3.188 GWh. Dazwischen liegen andere professionelle Kunden mit 1.685 GWh in 2023.

 

 

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