“Es geht nicht darum Fahrer zu ersetzen”, versichert Luc Miller, ein Sprecher des Bus-Unternehmens. Für Emile Weber geht es vor allem um Innovationsgeist und um Neugierde was machbar ist. Dass die Busse und Taxis des Unternehmens bald schon ohne Person am Steuer durch das Großherzogtum fahren, steht nicht zur Debatte.

Vor allem stellt Emile Weber den Mitarbeitern von pony.ai Platz auf seinem großen Gelände in Canch und Büros zur Verfügung. Daneben auch Sicherheitsfahrer, und Expertise. Die Mitarbeiter von Emile Weber seien keine Wissenschaftler. “Aber wenn ein Reifen zu wechseln ist, können wir helfen”, sagt Luc Miller.

Nach einiger Zeit, ein genauer Zeitrahmen steht noch nicht fest, sollen die autonome Autos dann auch in den Gemeinden Schüttringen und Lenningen auf der Straße getestet werden. Wie das ermöglicht werden soll (auch was die Straßenverkehrsordnung angeht) wird derzeit ausgelotet.

Frisch aus dem Silicon Valley

Pony.ai sind in Luxemburg kein völlig unbeschriebenes Blatt. Außenminister Xavier Bettel und Wirtschaftsminister Lex Delles hatten das chinesisch-amerikanische Unternehmen in den USA im Silicon Valley kennengelernt und mit nach Luxemburg gebracht.  Im September hat pony.ai seine europäische Hauptniederlassung offiziell in Luxemburg eröffnet. Diese europäische “hub” soll der Forschung des Unternehmens dienen.

Sowohl Emile Weber (Managing Partner des Busunternehmens) sowie James Peng (Mitbegründer und Direktor von pony.ai) sagten sich zufrieden mit der Zusammenarbeit. Weber ist optimistisch, dass durch die Kombination von pony.ais Technologie und Emile Webers großer lokaler Expertise “die nächste Generation der Mobilität im Großherzogtum” entstehen kann.

Es ist übrigens nicht das erste Projekt zu diesem in Luxemburg. So wird autonomes Fahren zum Beispiel seit Jahren in der Technologieschmiede der Uni – dem SNT – erforscht. Hier und dort wurden auch schon autonome Minibuse (mit Fahrer zur Sicherheit) eingesetzt. Zum Beispiel im Pfaffenthal, wo ein solcher Bus zwischen dem Panoramaaufzug und dem Bahnhof pendelt oder auf Belval wo ein Shuttlebus der CFL seine Runden dreht.

Erwahrung hat Emile Weber tatsächlich. Die Geschichte des Unternehmens reicht zurück bis 1875 mit einer Postkutsche. Heute betreibt das Unternehmen nicht nur eine große Flotte an Bussen sondern besitzt u.a. auch das Taxi-Unternehmen Webtaxi und das auf Vermietung und Handel von Campern spezialisierte Unternehmen WebCamper. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen rund 2.200 Mitarbeiter und betreibt eine Flotte von rund 1.600 Fahrzeugen.

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