In Luxemburg gibt es 231 Tankstellen und … 2.172 öffentliche Ladestationen für E-Fahrzeuge (diese Zahl beinhaltet nicht Installationen von Unternehmen oder Privatpersonen). Das bedeutet, dass sich der Wechsel von fossilen zu elektrischen Energieträgern rasant beschleunigt. Das Großherzogtum hat in den letzten Jahren mit Vollgas daran gearbeitet hat, möglichst viele Ladepunkte zu installieren, an denen die neuen Nutzer dieser E-Mobilität wieder auftanken konnten.

Da die Angst vor einem „Stromausfall“ für viele Käufer ein Hemmnis darstellt, dürfte es viele Autofahrer bei der Bestellung ihres neuen Autos beruhigt haben, dass es immer mehr Möglichkeiten zum Auftanken gibt. Darüber hinaus wurde in der Öffentlichkeit immer wieder betont, dass die Verwendung von herkömmlichen Kraftstoffen zugunsten von Elektroautos zurückgefahren werden müsse. Dies führt dazu, dass sich manche Menschen verantworlich fühlen und lieber auf einen Verbrenner verzichten, um ein batteriebetriebenes Modell zu kaufen, das a priori „weniger umweltschädlich“ ist.

Aber auch in den Autohäusern argumentierten die Verkäufer, um von den teureren Verkaufspreisen abzulenken, mit der Ersparnis, die sie bei jeder „Tankfüllung“ erzielten. Und, folgt man den Worten der Mobilitätsministerin, ist dieses Argument stichhaltig. Zumindest was die durchschnittlichen Preise an den öffentlichen Ladestationen des Landes (Chargy und Superchargy) betrifft, wie Yuriko Backes gerade errechnet hat.

Die Bremse ziehen

Die Ministerin hat eine von der Europäischen Union festgelegte Berechnungsmethode übernommen und sie auf die drei meistverkauften Elektroautos des letzten Jahres angewandt. Die Kosten für das Aufladen und Tanken beträgt das Doppelte beim Verbrenner (für eine Aufladung/Vollladung, die eine Reichweite von 100 km gewährleistet):

  • 3,51 € mit einer elektrischen Ladestation
  • 7,18 € bei Dieselbetrieb
  • 🛢️8,90 € für 95er bleifrei (das billigste Benzin).

Mit dem Übergang ins Jahr 2025 wird das Land jedoch eine Umwälzung erfahren. Am 1. Januar will die Regierung nämlich den „Preisdeckel“ aufheben, den sie zwei Jahre lang auf den Selbstkostenpreis des Stroms anwendet, der an öffentliche Ladestationen geliefert wird. Die Maßnahme war während der Explosion der Energiepreise angewand worden und wäre heute nicht mehr angebracht.

Nachdem 3,8 Millionen Euro für diese Maßnahme ausgegeben wurden, heißt es nun also: Stopp! Und damit zwangsläufig auch, dass, eine Erhöhung an der Ladesäule zu erwarten ist. Um wie viel? Das lässt sich im Moment nicht sagen. Aber selbst bei einem Anstieg um ein paar Cent pro Aufladung ist es schwer vorstellbar, dass die Besitzer von Elektroautos, -lieferwagen oder -zweirädern ihren Vorsprung verlieren.

Die gleiche Erhöhung des „Schutzschildes“ wird auch den Preis pro Kilowattstunde betreffen, den Privatpersonen zahlen, einschließlich derjenigen, die zu Hause einen Ladepunkt haben. Auch für sie wird sich der Preis pro Kilometer in den kommenden Monaten erhöhen.

In den letzten Jahren hatte sich die luxemburgische Regierung besonders großzügig gegenüber Neukäufern von Elektrofahrzeugen gezeigt, doch auch hier wurde eine Bremse beschlossen. Diese gilt jedoch seit Anfang Oktober 2024 für die Höhe der gewährten Prämien.

In den nächsten Wochen und Monaten wird sich zeigen, ob sich diese Wende auf die Verkaufszahlen auswirkt oder nicht. Die Verkaufszahlen haben sich in letzter Zeit tendenziell verlangsamt (unabhängig von den genannten Maßnahmen)...

 

📊In der Rubrik VERKEHR,
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