Mit nunmehr rund 30 automatischen Radargeräten im Einsatz kann Luxemburg die Geschwindigkeit der Fahrzeuge auf seinen 163 km Autobahnen und 2.700 km Straßen kontrollieren. Fügen Sie noch die Baustellenradargeräte und die Ferngläser der Polizei hinzu, und Sie kommen auf … 352.389 festgestellte Geschwindigkeitsüberschreitungen im Jahr 2023!

Und nicht nur die Minister für Mobilität und Inneres interessieren sich für diese Zahl, auch die Finanz– und Justizminister verfolgen die Entwicklung dieser Verkehrsverstöße genau. Denn hinter jedem Blitzlicht steht für den einen Geld, das es zu kassieren gilt, und für den anderen mögliche Entscheidungen vor Gericht. So kam es beispielsweise im letzten Jahr dazu, dass der luxemburgische Staat durch die Summe der gebührenpflichtigen Verwarnungen und Pauschalbußen, die von übereifrigen Fahrern bezahlt wurden, etwas mehr als 15,5 Millionen Euro einnahm.

Und wenn sich unter den Verkehrssündern natürlich viele Luxemburger befinden. Aber naturgemäß ist die Bevölkerung, die sich bewegt (und bei Geschwindigkeitsüberschreitungen erwischt wird), besonders kosmopolitisch. Dies zeigt sich auch in der Anzahl der ins Ausland verschickten Inkassoverfahren…

So betraf ein gutes Drittel der Bußgeldbescheide, die wegen Nichteinhaltung der vorgeschriebenen Geschwindigkeit ausgestellt wurden, Auto-, Motorrad- und Lkw-Fahrer, deren Fahrzeug außerhalb des Großherzogtums zugelassen war, wie eine parlamentarische Antwort soeben ergab. Mit einem schönen Vorsprung für die Franzosen

Auch Niederländer speed

So betrafen fast 40.300 gebührenpflichtige Verwarnungen (avertissement taxé = AT) oder pauschale Geldstrafen (amende forfaitaire = AF) Hexagon. Das sind 11 % aller Geschwindigkeitsüberschreitungen, die in einem Jahr im Land geahndet wurden. Einige der Grenzgänger, die vor allem aus Lothringen kommen, sollten also darüber nachdenken, den Fuß vom Gas zu nehmen…

Sie könnten sich aber auch daran erinnern, dass sie für ihr Fehlverhalten bezahlen müssen, und zwar in klingender Münze. Was sie „vergessen“. Die Minister Léon Gloden und Elisabeth Margue stellten fest, dass ein Drittel der geblitzten Franzosen (32 %) ihren Strafzettel nicht bezahlt hat. Und das, obwohl die Zahlungsquote bei AT im Durchschnitt häufiger bei 84% und bei AF bei 25% liegt.

Die anderen Nachbarn in der Großregion halten sich etwas besser an das Gesetz. Sie zahlen (etwas) bereitwilliger die von ihnen verlangte Pauschale. Es bleibt festzuhalten, dass etwa 🇩🇪20.300 Bußgelder gegen deutsche Fahrer und Piloten verhängt wurden, während 🇧🇪24.200 belgische Fahrer und Piloten bestraft wurden.

Besondere Erwähnung verdienen auch Autos und Motorräder, die in die Niederlande fahren oder von dort zurückkehren. Offensichtlich ist für sie Eile geboten. So wurden 🇳🇱14.790 Geschwindigkeitsüberschreitungen gegen niederländische Führerscheine einbehalten... „Schönes“ Ergebnis!

Die Minister erinnerten daran, dass kleine Verstöße zwar von Mahnungen zur Zahlung (auch wenn diese wegen Verspätung erhöht wird) verschont bleiben können, dass aber jeder Schnellfahrer von der luxemburgischen Justiz gut verfolgt wird. Egal, ob er aus dem Inland, von der Grenze oder noch weiter weg kommt. Die Toleranz hat ihre Grenzen.

 

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