Eigentlich soll es mit der luxemburgischen Wirtschaft wieder aufwärtsgehen. Nachdem die Wirtschaft im letzten Jahr geschrumpft ist, hat das Statistikamt für dieses Jahr ein Wachstum vorhergesagt, das sich in den nächsten Jahren fortsetzen soll. In der Zahl der Firmenpleiten lässt sich dieser Optimismus aber noch nicht festmachen. Im dritten Quartal sind zu den Insolvenzen aus dem ersten Halbjahr noch weiter 273 Insolvenzen  dazugekommen.

Bei den Pleiten geht es ans Eingemachte. Zwar hat es vor allem Anlagefonds und Holdings getroffen – dieses Jahr bislang 226 – aber eben auch viele realwirtschaftliche Unternehmen mit vielen Mitarbeitern.

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Fast 2.400 Menschen haben dadurch in den ersten 9 Monaten des Jahres ihre Arbeit verloren. Im letzten Jahr waren es im gleichen Zeitraum “nur” 1.900 Arbeitnehmer, die von den Insolvenzen betroffen waren. Das ist eine deutliche Steigerung um rund 25 %. “Die Zahl der verlorenen Arbeitsplätze war zuletzt 2013 ähnlich hoch oder höher”, bemerkt STATEC.

Besonders heftig traf es das Baugewerbe mit 147 Konkursen. Die Branche wurde schwer getroffen von Lieferkettenproblemen, Energiekosten und steigenden Zinssätzen und dem damit verbundenen Rückgang an Immobilienkäufen. Zum Beginn des Jahres hatte die Branche noch 60.000 Mitarbeiter gezählt. Alleine durch die Pleiten in der Baubranche haben in den ersten 9 Monaten des Jahres schon 1.048 Menschen ihre Arbeit verloren.

Insgesamt kam es im Bausektor aber zu viel mehr Arbeitsplatzverlusten. In den ersten 9 Monaten sollen es rund 2.000 gewesen sein. Bei seiner Rede zur Vorstellung des Haushaltes hatte Finanzminister Gilles Roth am Mittwoch noch einmal bekundet, dass die Regierung Maßnahmen zur Stützung der Baubranche ergreifen wird.

Gaststätten und Handel

Neben der Baubranche traf es das Gaststättengewerbe mit 90 Pleiten (10 mehr als im Vorjahreszeitraum). Hotels, Restaurants und Co. hatten in den letzten Monaten auch mit hohen Energiepreisen zu kämpfen. Sie können an diesem Posten oft nicht sparen, weil das Hotelzimmer nun einmal geheizt und der Kochtopf befeuert werden muss.

Im Handel gab es dieses Jahr bereits 123 Pleiten mit 427 Mitarbeitern, die deswegen ihren Job verloren haben. Positiv ist hier zu vermerken, dass weniger Handelsunternehmen pleitegingen als in den ersten neun Monaten des Vorjahres.

Ganz ähnliche Zahlen vermeldet das belgische Statistikamt. Dort gingen in den ersten 40 Wochen des Jahres 8.264 Unternehmen pleite. Eine Steigerung von +8,2 % gegenüber dem Vorjahr. Diese Pleiten haben in Belgien fast 25.00 Arbeitsplätze gekostet. Hier betrug die Steigerung 17,5 % gegenüber den ersten 40 Wochen 2023.

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