In Luxemburg ist das Wasserwirtschaftsamt dafür zuständige Behörde, Informationen über Pegelstände und Hochwasservorhersagen an den Luxemburger Gewässern bereitzustellen. Das von ihr betriebene Internetportal inondations.lu ist seit mehr als 10 Jahren eine gute Quelle, um sich über die Hochwassersituation in Luxemburg zu informieren. Interessierte Besucher finden dort aktuelle Informationen zu den Wasserständen, Lageberichte und teilweise sogar Vorhersagen. Alle relevanten Daten zum Thema sind dort zusammengefasst.

Besonders wenn es eine Hochwasserwarnung gibt, können Anwohner sich hier informieren, mit welchem Pegelstand sie rechnen müssen und ab wann das Wasser wieder zurückgeht. Die Wasserstände werden alle 15 Minuten aktualisiert – sind also immer aktuell.

Die hier veröffentlichten Vorhersagen sind relativ zuverlässig, erklärt Claude Schortgen vom Hydrologischen Dienst des Wasserwirtschaftsamtes. Die Vorhersagen basieren allerdings unter anderem auf Wettervorhersagen. Wenn diese unsicher sind, hat dies einen Impakt auf die
Hochwasservorhersage. Besonders bei Starkregen sei es oft schwierig vorherzusagen, wo genau der Regen herunterkommt. Bei großen breiten Regenfällen, wie sie im Winter häufiger vorkommen, sind die Vorhersagen zuverlässiger.

Landesweite Messungen

Das Wasserwirtschaftsamt verfügt über rund 40 Messstationen in Luxemburg, deren Werte auch auf inondations.lu nachgelesen werden können. Sie befinden sich in allen wichtigen Flüssen und Bächen des Landes. Eine Besonderheit bildet die Mosel. Die Messstationen im größten Fluss des Landes werden vom “Service de la navigation” betrieben.

Im Hinblick auf Hochwasservorhersagen gibt es eine starke nachbarschaftliche Zusammenarbeit zwischen Luxemburg, Frankreich, Wallonien, Saarland und Rheinlandpfalz.  Das trifft besonders zu, seit 1987 in den “Internationalen Kommissionen zum Schutz der Mosel und der Saar“. Hier tauschen die Partner Daten aus und profitieren gegenseitig von ihrer Expertise. Seitdem wurden die Modelle stetig weiterentwickelt und verbessert, erklärt Claude Schortgen.

Hochwasser gehören in Luxemburg zu den Ereignissen die am meisten finanziellen Schaden anrichten. Die Flut im Müllerthal (2021) bei dem auch schwere Schäden an Straßen entstanden waren hatte die Versicherer rund 120 Millionen Euro gekostet.

*Das Foto zu diesem Artikel stammt vom Hochwasser aus dem Juli 2021.

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