Seit Ende 2022 ist es eine Untertreibung zu sagen, dass die Immobilienmakler im Großherzogtum grau aussehen. Der Markt hatte ein „historisch niedriges“ Transaktionsniveau erreicht. Aber offensichtlich haben sich Familien und Investoren seit diesem Frühjahr wieder dafür entschieden, auf „Stein“ zu setzen. So sind sich das Observatoire de l’habitat und das Statec bei der Analyse der Anzahl der Wohnungsverkäufe von April bis Juni dieses Jahres einig, dass eine „Progression“ eingetreten ist.

Im Vergleich zum selben Quartal 2023 wurden in den drei Monaten des Jahres 2024 mehr Häuser (1.065) oder Wohnungen (570) verkauft. Dies ist jedoch immer noch weit entfernt vom Durchschnitt dessen, was im Zeitraum 2017-22 in einem Quartal den Besitzer wechseln konnte. Damals lagen die Verkaufszahlen regelmäßig bei 1.697 verkauften Wohnungen in drei Monaten, während 890 Häuser im selben Zeitraum erworben wurden…

Die von der luxemburgischen Regierung (im Juni) vorgestellten Konjunkturmaßnahmen oder die Flexibilität bei den von den Banken des Landes bereitgestellten Krediten haben den Markt noch nicht beeinflusst. Es wird sich jedoch bald zeigen, ob die Anreize für Käufer Früchte getragen haben. Eines ist jedoch sicher: Während Privatpersonen, Immobilienmakler und Notare wieder etwas aufatmen, müssen sich die Bauunternehmen noch Sorgen machen.

Misstrauen gegenüber VEFA

Der Markt für bestehende Immobilien profitiert von diesem neuen Interesse. Selbst wenn staatliche Stellen und die Stadt Luxemburg bereits einige der versprochenen Ankäufe getätigt haben, um diese krisengeschüttelte Branche zu unterstützen, ist es immer noch schwierig, Käufer für Wohnungen oder Häuser im Bau zu finden.

Unsicherheit über die Fertigstellungsfristen, mögliche Preissteigerungen, immer noch hohe Zinssätze und für viele Haushalte immer noch abschreckende Quadratmeterpreise: Dies sind nur einige der Gründe, die das Misstrauen gegenüber dem Verkauf von Immobilien im Zustand der zukünftigen Fertigstellung (= vente en voie future d’achèvement, VEFA) erklären.

Und es ist nicht der Verkauf von Baugrundstücken, der den Optimismus der Bauträger und der Unternehmen des Baugewerbes und des Baunebengewerbes wieder aufleben lässt. Denn auch hier stellt der Statec fest, dass „es langsam wieder anläuft“. Es ist die Rede von 234 Transaktionen in drei Monaten. Es wird also nicht morgen sein, dass sich Familien auf diesen Parzellen niederlassen werden.

Kurz gesagt: Eine Schwalbe macht noch keinen Frühling, und der vorübergehende Aufschwung im Immobiliensektor ist noch weit davon entfernt, die Fachleute zu beruhigen.


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