1.000 Studentenbuden und immer noch nicht genug
Veröffentlicht
von
Yves Greis
am 10/09/2024 um 06:09
“In Luxemburg sind die Lebenshaltungskosten hoch”. Das ist kein journalistisches Allgemeinplätzchen, sondern eine Warnung an Studierende, die planen, ihre akademische Laufbahn in Luxemburg zu begehen, die auf der Internetseite der Universität zu finden ist. Wer hier studieren will, muss sich dessen bewusst sein und sein Budget entsprechend planen.
“Wir stellen sicher, dass die Studierenden davon nicht überrascht werden”, heißt es von der Uni. Die Neuankömmlinge werden früh vorgewarnt und auch mit Informationen versorgt, wie sie auf dem privaten Wohnungsmarkt evtl. etwas finden können. Die Universität ist sich des Problems sehr bewusst und versucht, für möglichst viele Studierende eine Lösung zu finden, und arbeitet mit öffentlichen und privaten Partnern zusammen, um das Angebot an Unterkünften zu erweitern.
Die Universität Luxemburg selbst besitzt keine eigenen Unterkünfte. Sie verwaltet nur einen Bestand von rund 1.000 studentischen Wohnungen. Etwa ein Sechstel der eingeschriebenen Studierenden ist in solchen Wohnungen untergebracht. “Diese Quote entspricht dem europäischen Durchschnitt”. Die Universität sei aber nicht in der Lage, alle Studierenden unterzubringen. Deshalb würden dauernd Anstrengungen unternommen, um das Angebot zu erhöhen.
Das Angebot an Wohnungen das von der Universität verwaltet wird, ist in den letzten 10 Jahren mit der Uni gewachsen. Zwischen 2014 und 2024 stieg die Zahl der Wohnungen, die angeboten wurden, um 50 %, wie die Universität mitteilt. Neue Bauarbeiten seien in Planung.
Kalte Überraschung vermeiden
Ein kreatives Beispiel für die Anstrengungen ist ein junges Start-Up, das versucht, Studierende und Menschen in Luxemburg zu vermitteln, die ein Zimmer freihaben. So soll auch das intergenerationelle Wohnen gefördert werden. Das noch junge Unternehmen feiert zwar erste Erfolge; in Anbetracht der großen Nachfrage kann es alleine, aber nicht alleine die Lösung sein, sondern eine Möglichkeit unter vielen im Repertoire der Uni.
Außerdem begrenzt die Uni die Laufzeit ihrer Mietverträge auf 36 Monate für Bachelorstudierende und 24 Monate für Masterstudierende und Doktoranden. “Dies ist an vielen Universitäten gängige Praxis, damit mehr Studierende während ihres Studiums von einer angemessenen und bezahlbaren Unterkunft profitieren können.”
Eine Besonderheit der Universität in Luxemburg kommt der Verwaltung dann doch entgegen: 43 % der Studierenden stammen aus dem Großherzogtum. Von ihnen brauchen nur sehr wenige eine eigene Wohnung. Die meisten von ihnen leben wahrscheinlich bei ihren Eltern.
Auch sei die Nachfrage nach günstigen studentischen Wohnungen, besonders bei neuen Studierenden, vorhanden. Diese Nachfrage lässt im Laufe des Studiums normalerweise nach weil Studierende manchmal mit Kommilitonen zusammen in Wohngemeinschaften ziehen oder eine andere Wohnung, die besser ihren Bedürfnissen entspricht, finden.
Die Preise für studentische Wohnungen können in der Region von Stadt zu Stadt variieren. Aber: In Luxemburg beginnen die Preise für Wohnungen ab 450€ im Monat für Bachelor- und Master-Studierende und bei 700€ für Doktoranden. In Deutschland kosten Wohnungen des Studierendenwerkes im Schnitt (erschwingliche) 280€ warm. Im französischsprachigen Belgien kostet eine Bleibe in einem Wohnheim 350€ im Monat. In Frankreich kostet eine Wohnung des Crous je nach Größe zwischen 200 und 500€.
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