Die Forderung nach Tempo 30 in der Stadt ist keine Utopie
Veröffentlicht
von
Patrick Jacquemot
am 08/08/2024 um 17:08
Geschwindigkeit ist (und bleibt seit Jahren) die Hauptursache für Unfälle in Luxemburg. Und unermüdlich betont die Sécurité routière, dass es dringend notwendig ist, in den Städten, wo der Verkehr am gefährlichsten ist, den Fuß vom Gas zu nehmen und eine einfache Regel einzuführen: Tempo 30 überall in Ballungsgebieten. Erst vor kurzem hatte die Direktorin der VoG dies noch gefordert.
Doch der Vorschlag von Isabelle Medinger wie auch andere stoßen oft auf die spöttische Ironie der Verkehrsteilnehmer: unmöglich, undurchführbar, es gebe schon zu viele Staus… Doch die Leiterin bleibt hartnäckig: “Die Politik darf sich nicht von den Gefühlen oder Gewohnheiten der Menschen leiten lassen!”
Ebenso unermüdlich erinnert die Sécurité routière daran, dass Luxemburg-Stadt sich zwar noch nicht für diese allgemeine Begrenzung entschieden hat, dass die luxemburgische Straßenverkehrsordnung sie zwar noch nicht übernommen hat, dass es aber bereits viele Städte gibt, in denen Motorradfahrer und Autofahrer diese reduzierte Geschwindigkeit respektieren müssen.
Gibt es Beispiele? 🇮🇹Milan bereitet sich auf die Einführung der Maßnahme vor. Aber vor der “schönen Italienerin” haben 🇫🇮Helsinki, 🇳🇱Amsterdam, 🇩🇪Bruxelles, 🇩🇪Berlin oder 🇪🇸Madrid und Valencia den Schritt gewagt. Große Städte mit viel Verkehr, die jedoch die Geschwindigkeit in den meisten ihrer Straßen reduziert haben.
Anerkannte Vorteile
Gibt es noch andere Fälle? Bilbao, im Baskenland, 🇨🇭Basel die Schweizerin oder auch 🇦🇹Graz, in Österreich, die diese Wahl bereits… 1992 getroffen hatte!
In Frankreich? Da gibt es natürlich das Beispiel von 🇫🇷Paris, das seit 2021 auf den meisten seiner Achsen die Autofahrer dazu auffordert, sich an Tempo 30 zu halten. Aber vor der Hauptstadt hatten Nancy, Lorient, die “vorsichtige Stadt”, Lille (2019), Nantes (2020) oder auch die gesamte Agglomeration Grenoble den Weg gewiesen.
Zwar haben sich einige der rund 100 Gemeinden in Luxemburg für Tempo 30 in bestimmten Zonen entschieden (in der Nähe von Schulen, in der Nähe von Fußgänger- und Fahrradbegegnungszonen usw.), doch die Verkehrssicherheit will, dass das ganze Land jetzt in den zweiten Gang schaltet und die Schilder zur Geschwindigkeitsbegrenzung aufstellt.
Im Regierungsprogramm wird diese Möglichkeit jedoch nicht erwähnt. Im Koalitionsvertrag, der von CSV und DP unterzeichnet wurde, besteht der einzige Hinweis auf diese Problematik in der Absicht, die Einführung von “variablen Beschränkungen je nach Verkehrsbedingungen und Tageszeit” auf dem Straßennetz zu untersuchen.
Im Hinblick auf die Verkehrssicherheit hoffen wir, dass die neue Ministerin für Mobilität, Yuriko Backes, die Argumente für Tempo 30 versteht: weniger Gefahren (ein Viertel weniger Unfälle mit Personenschaden!), weniger Lärm in der Stadt (eine Senkung der Geschwindigkeit um 20 km/h entspricht einer Senkung des Lärms durch vorbeifahrende Fahrzeuge um 3 Dezibel), ein höheres Sicherheitsgefühl für andere Verkehrsteilnehmer (was zu einer Verlagerung hin zu sanfteren Mobilitätsformen wie Gehen, Radfahren usw. führt). Und nicht zu vergessen: Durch die geringere Geschwindigkeit sinkt auch der Kraftstoffverbrauch. Alles in allem also ein Gewinn!
💶In der Rubrik VERKEHR,
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