Die Behörden hatten nur ein Foto von ihm veröffentlicht. Er trug ein rotes Polohemd, war 1,80 m groß, hatte eine leichte Glatze und einen gebräunten Teint: So sah das Phantombild von Mohamed Zitouni aus. Er wird verdächtigt, vor allem in Geldwäsche, Raubüberfälle und verschiedene Kreditkartenbetrügereien verwickelt zu sein. Die Jagd nach dem 40-jährigen Marokkaner, der von der luxemburgischen Polizei gesucht wurde, zahlte sich schließlich aus.

So wurde der Mann vor einigen Monaten in Frankreich festgenommen. Und das, obwohl die internationale Polizei ihm seit November 2023 auf den Fersen war. Sein “Fahndungsaufruf” wurde auf der von Europol verwalteten Website “Europe most wanted” veröffentlicht, auf der die berühmtesten Diebe und Kriminellen aller Art aufgeführt sind.

Im Großherzogtum hätte der Mann im Jahr 2019 einige Monate lang sein Unwesen getrieben. Ein kurzes Gastspiel, das für ein Dutzend Opfer viel gekostet hätte. Doch der Täter war nicht zum ersten Mal dabei, und bereits in Frankreich und Belgien wurde der Schläger von zahlreichen Ermittlern verfolgt.

Bereits verurteilte Komplizen

Doch nun erscheint auf der Website unter seinem Namen ein Banner mit der Aufschrift “Arrested”. Erst vor wenigen Tagen hatten die französischen Polizisten ihren Kollegen und der luxemburgischen Justiz mitgeteilt, dass sich Mohamed Zitouni nun in ihrem Gewahrsam befand.

Bisher wurde noch keine Entscheidung über seine Auslieferung an das Großherzogtum getroffen. Sollte er jedoch den Großherzoglichen Richtern vorgeführt werden, müsste der Verdächtige seine Beteiligung an Straftaten erklären, bei denen er und seine Komplizen die Codes der Bankkarten ihrer zukünftigen Opfer ausspähten (sog. “Shoulder Surfing”).

Die Bande agierte insbesondere in Fast-Food-Restaurants und spionierte den Kunden beim Bezahlen des Essens aus. Anschließend entwendeten sie die Kreditkarte und hoben an den Geldautomaten möglichst viel Bargeld ab.

Auf der Liste der “most wanted” in Europa stehen in Luxemburg nur noch zwei Namen: Sasa Bibic (Mordverdacht) und Abdullah Khodor (wegen Entführung und bewaffnetem Raubüberfall).

 

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