Verzögert, verschoben und schließlich … in Vergessenheit geraten. Stéphanie Obertin hat das Projekt der digitalen Brieftasche, das von ihrem Vorgänger im Ministerium für Digitalisierung, Marc Hansen, vorangetrieben wurde, für tot erklärt. Nach Ansicht der neuen Verantwortlichen ist es besser, sich auf andere Prioritäten zu konzentrieren, wie die berühmte “Once only”-Regelung und den künftigen einheitlichen sozialen Schalter.

So viel zu denjenigen, die von einer großherzoglichen E-Wallet geträumt haben, die auf jedem GSM die Ausweispapiere, Führerscheine und andere Verwaltungsdokumente der Bürger zusammengefasst hätte. Pech auch für die Teams des Centre des technologies de l’information de l’État (CTIE, das gerade seinen 50. Geburtstag gefeiert hat!), die seit Jahren an der Entwicklung eines solchen Tools gearbeitet haben: Das war’s.

In der Tat, wenn Luxemburg im Bereich des E-Governments an der Spitze stehen wollte, wurde es von … Europa überholt. Denn auch die Union hat in dieser Frage Fortschritte gemacht. Und zwar viel schneller…

Kostenlos für alle

Seit Mai 2023 verfolgt Europa vier groß angelegte Pilotprojekte, um die Möglichkeiten zu testen, allen 450 Millionen Einwohnern eine sichere digitale Identität zu bieten. Eine E-Identität, die in jedem der 26 Mitgliedstaaten sowie in Norwegen, Island und der Ukraine anerkannt wird. Diese Experimente sollen bis 2025 fortgesetzt werden.

Im Idealfall würde diese zukünftige digitale Brieftasche Führerschein, Personalausweis, Reisepass und Visa enthalten, die Möglichkeit bieten, kontaktlos zu bezahlen, Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen zu erhalten, die elektronische Unterzeichnung offizieller Dokumente oder Verträge zu ermöglichen, medizinische Rezepte, die bei Apothekern gültig sind, zu integrieren usw.

Aus Gründen der Datensicherheit und der Anpassung der nationalen Gesetzgebung wird die Einführung des Systems nicht vor Mitte 2026 erwartet.

Im März bestätigte der Rat der Europäischen Union, dass der Dienst für alle kostenlos und ohne Diskriminierung von Bürgern, die den Zugang wählen oder nicht wählen können, zur Verfügung stehen wird.


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