Der luxemburgische Wald sendet ein SOS
Veröffentlicht
von
Patrick Jacquemot
am 20/05/2024 um 08:05
“Seit 2018 hat sich der Gesundheitszustand unserer Wälder erheblich verschlechtert🍂.” Mit der Unterschrift des luxemburgischen Umweltministers ist diese Feststellung umso besorgniserregender. Und Serge Wilmes weiß, dass es nicht leicht sein wird, dem entgegenzuwirken, was der Klimawandel, die Ausbreitung bestimmter Insekten oder das Handeln des Menschen verursachen. Sogar das Wild kommt manchmal 🐗und macht die Bemühungen um die Regeneration der Wälder des Landes platt. Hirsche, Rehe oder Wildschweine verzehren die jungen Triebe, bevor die frisch gepflanzten Bäume die erhoffte Reife erlangt haben…
🌳 Die Buche, die bislang die Wälder des Großherzogtums beherrschte, hat ihre Pracht verloren. In einer parlamentarischen Antwort stellt Serge Wilmes daher fest, dass “die wichtigste Waldbaumart in Luxemburg” durch die hohen Temperaturen und die Trockenheit der letzten Jahre stark in Mitleidenschaft gezogen wurde.
So war das Buchensterben besonders dort bemerkenswert, wo diese Bäume mit schwerem Boden zurechtkamen. Ein Boden, der keine ausreichende Wasserversorgung ermöglichte, wenn die (zu heißen) Temperaturen (zu lange) anhielten.
🌲 Bei den Fichten ist der Minister formell: "Ihre Bestände haben in Luxemburg keine langfristige Perspektive mehr. Die heißen Sommer haben die Pflanzen geschwächt, die dann den Angriffen des Borkenkäfers nicht mehr standhalten konnten. Wie der Borkenkäfer einige Kiefernbestände in den Landes in Frankreich verwüstet hat, so hat er auch in den luxemburgischen Wäldern "Verwüstungen" angerichtet.
🍃 Was ist mit der Esche? "Sie gibt Anlass zur Sorge", stellt Serge Wilmes fest, der die Meinung der nationalen Förster aufgreift. Der Laubbaum wird seinerseits von einem Pilz heimgesucht. Der Pilz Hymenoscyphus fraxineus führt zum Absterben der Triebe und damit schnell zum Ende der Baumart. Auch hier warnt der Minister messerscharf: "Die Existenz der Esche als heimische Baumart ist gefährdet...".
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Nicht besser sieht es bei den Douglasien aus, die die Baumpfleger wegen ihres Marktwerts ins Land gepflanzt haben🪓. Die Nadelbäume sind doppelt befallen: Schweizer Rost auf der einen Seite (eine Pilzkrankheit), Larven der nordamerikanischen Blindschleiche auf der anderen ... Dies kann das Wachstum von Nadelbäumen und damit ihren kommerziellen Wert ernsthaft beeinträchtigen.
Gute Nachrichten sind also, so scheint es, seltener als Maiglöckchenzweige in den Unterluxemburgern. Nichtsdestotrotz listet der Umweltminister eine Reihe von Maßnahmen auf, die ergriffen wurden und die in einigen Jahren Wirkung zeigen dürften.
Neue Praktiken
Seit 2023 werden z. B. in öffentlichen Wäldern (44.000 ha) deutlich weniger Kahlschläge eingesetzt und stattdessen Baum für Baum "geerntet". Die Idee dahinter ist, eine relativ zusammenhängende Walddecke auf dem Grundstück zu hinterlassen, die eine kontinuierliche Regeneration ermöglicht.
Die Menge des geschlagenen Holzes selbst wurde in den letzten fünf Jahren reduziert. Die Natur- und Forstverwaltung (Administration de la nature & des forêts) setzt auf das Holzfällen, um zunächst "befallenes Holz abzutransportieren und Laubholzbestände zu sichern". Parallel dazu tendieren die Neuanpflanzungen zu mehr "gemischten" Baumarten. Diese gemischten Pflanzungen ermöglichen es, dass bestimmte Epidemien zum Stillstand kommen oder sich deutlich langsamer ausbreiten. Es lebe die genetische Vielfalt!
Auch die Erhöhung der Biodiversität in den Wäldern bleibt eines der Ziele. Wenn man hier einen toten Baum stehen lässt und dort auf feuchte Stellen achtet, trägt das auch zur Erhaltung gesunder Wälder bei. Die für die öffentlichen Wälder zuständigen Beamten haben die Aufgabe, diese Ratschläge an die privaten Waldbesitzer weiterzugeben.
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