ArcelorMittal will seine Position in Luxemburg stärken
Veröffentlicht
von
Patrick Jacquemot
am 25/01/2024 um 12:01
Henri Reding glaubt fest an die Zukunft des Stahls in der Welt. Was das Großherzogtum betrifft, kratzt sich der Country Head von ArcelorMittal jedoch am Kopf. Denn auch wenn der siebtgrößte Arbeitgeber des Landes ein gutes Jahr 2023 verzeichnet hat, könnte sich die Zukunft als schwieriger erweisen. Der Manager warnte: “Wenn wir nicht wettbewerbsfähig sind, haben wir ein Problem!“.
Und unter den Bremsen dieser Wettbewerbsfähigkeit verweist Henri Reding immer wieder auf die CO₂-Steuer, die die Industrie hier und in Europa trifft. Daher die bei der Vorstellung der Neujahrswünsche des Unternehmens geäußerte Befürchtung, dass der Konzern am Ende andere Teile der Welt für Investitionen vorziehen könnte… Eine Botschaft, die von einem Industrieunternehmen, das rund 505 Millionen Euro in die nationale Wirtschaft fließen lässt, direkt an die neuen Staatsoberhäupter des Landes gerichtet ist. Also nicht auf die leichte Schulter zu nehmen ist…
Die Verankerung im Großherzogtum ist nach wie vor aktuell. Wie die Reorganisation der drei Werke in Esch, Rodange und Differdange im letzten Jahr gezeigt hat. Die beiden betroffenen Stahlwerke und vier Walzwerke bilden nun die Einheit “Luxemburg Langprodukte”. Und in Zukunft soll ihre Tätigkeit mit Fertigprodukten direkt aus dem Land beliefert werden können.
Weniger CO₂, Lärm und Staub
Derzeit werden die für das Stahlwerk in Rodange benötigten Teile aus Polen und Deutschland geliefert. Das Projekt Steelup! zielt darauf ab, die Produktion dieser Produkte von Belval aus zu verlagern. Dort wird 2025 der neue Elektrolichtbogenofen in Betrieb genommen, eine Investition von 67 Mio. Euro (davon 15 Mio. Euro öffentliche Mittel), die die Wende des Stahlunternehmens symbolisiert.
Mit dieser Anlage und anderen Verbesserungen wäre das Werk in der Lage, seinen Stromverbrauch um 60 Kilowattstunden pro produzierter Tonne zu senken und die CO2-Emissionen um 200.000 Tonnen pro Jahr zu reduzieren. Dies würde den Fußabdruck des Unternehmens verringern und vor allem die im Rahmen der berühmten “CO2-Steuer” gezahlten Beträge ernsthaft reduzieren.
Unter den anderen Fortschritten, die “lokal” zu erwarten sind, plant ArcelorMittal auch neue Entstaubungsanlagen in Belval, sowie in Differdange. Dort ist auch von Maßnahmen die Rede, die die Lärmbelästigung der Bevölkerung begrenzen sollen, ebenso wie die Schlacke bis Ende des Jahres in einer überdachten Halle gelagert werden soll, um zu verhindern, dass sie in die Atmosphäre gelangt.
Die Gruppe freut sich auch auf ihren neuen Sitz in Kirchberg. Das Datum für den Einzug in die Mauern des Gebäudes K22 bleibt weiterhin auf 2026 festgelegt.
ArcelorMittal in fünf Zahlen
- 3.400: Ungefähr die Anzahl der Mitarbeiter, die für den Konzern in Luxemburg tätig sind (zwei Drittel davon in der Produktion).
- 67: Anzahl der Nationalitäten, die im Unternehmen im Großherzogtum vertreten sind.
- 1,9 Millionen: Produktion in Tonnen Rohstahl, die im Land gewährleistet wird.
- 98,5 %: Anteil an Recyclingmaterial, das der Stahlhersteller für die Herstellung von Stahl verwendet.
- 0,7: Anzahl der registrierten Arbeitsunfälle pro Million geleisteter Arbeitsstunden.
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