Mehrere Jahre lang ist der Preis für einen m² bebauter Fläche in Luxemburg gestiegen. Schnell und stark. Die Kehrseite der Medaille ist, dass viele Haushalte darauf verzichtet haben, bestimmte Immobilien zu kaufen oder zu mieten. Seit Mitte 2021 kippt der Immobilienmarkt jedoch. Auch hier geht es schnell und stark voran, was die Baubranche in Gefahr bringt…

Auf der Grundlage einer Analyse der Preise im Jahr 2023 schätzt atHome.lu den Rückgang der Verkaufspreise auf nationaler Ebene auf -7 %. Dabei fielen die Preise für Häuser in den letzten zwölf Monaten stärker (🏘 -7,6 %) als für Wohnungen (🛕- 6,6 %). Dies, obwohl auf der Mietseite die Mieten innerhalb eines Jahres um +8,5 % in die Höhe geschossen sind (d.h. 2,8 Mal mehr als die Inflation…).

Für den luxemburgischen Immobilienspezialisten ist es keine Frage, sich auf riskante Prognosen für die Zukunft einzulassen. Sicher ist nur, dass die neue Regierung eine Reihe von Maßnahmen angekündigt hat, um das Angebot an verfügbaren Immobilien anzukurbeln. Laut atHome.lu werden Steuergesten und Unternehmensförderung jedoch nicht ausreichen, um “den Markt langfristig anzukurbeln”.

Hier oder in den Nachbarländern?

Die Agentur schätzt übrigens, dass 2024 die Anfänge neuer Bauprojekte “begrenzt” bleiben werden. Diese “Zaghaftigkeit” ist verständlich, da Privatanleger in ihrem Eifer durch die Grundstückspreise oder die praktizierten Kreditzinsen (um 4 %) gedämpft werden. Diese Zinsen dürften erst im zweiten oder dritten Quartal des nächsten Jahres sinken.

Allerdings muss die Nachfrage wieder steigen, da die Bevölkerung Luxemburgs ständig wächst und die Menschen untergebracht werden müssen. Die Banken, die bei der Kreditvergabe zögerlich sind, werden irgendwann die Reißleine ziehen. Außerdem kann es bei den derzeitigen Mietpreisen mittelfristig rentabler sein, eine Kreditrate zu zahlen. Wäre es also nicht ein guter Zeitpunkt, die bodennahen Preise zum Kauf zu nutzen?

Derzeit gibt es in Luxemburg keinen Bereich, in dem die Mehrwertsteuer nicht gesenkt wird. Dies gilt insbesondere für den Westen des Großherzogtums (an der belgischen Grenze), wo die Anzeigenpreise seit Januar um 8 % gesunken sind. Aber die geforderten Summen, sowohl im Neubau als auch im Altbau, können für potenzielle Käufer immer noch ein Hemmnis darstellen. Dies gilt umso mehr, als es immer mehr Beispiele von Luxemburgern gibt, die nicht mehr zögern, in die Nachbarländer zu ziehen…

@atHome – rot=Wohnungen; blau=Häuser

Der Zugang zu Wohnraum wird zwar zu den Prioritäten der neuen Regierung gehören (die ihn zu einer Querschnittsaufgabe der verschiedenen Ministerien gemacht hat), aber der Markt zittert vor allem vor dem möglichen Zusammenbruch eines Teils der Unternehmen im Bausektor.

Am 8. Dezember trafen sich Arbeitgeber und Gewerkschaften mit dem Arbeits- und dem Wirtschaftsminister. Ein Georges Mischo und ein Lex Delles unterstützten das Vorhaben, schnell einen sektoralen Plan zur Arbeitsplatzerhaltung für die Branche und ihre 20.000 Beschäftigten einzuführen. Eine Idee, die von der UEL und dem LCGB unterstützt wird, mit mehr Zweifeln seitens des OGBL.

 

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