Der Postkonzern hatte es in seiner Bilanz 2022 festgestellt: Sein Personal verwaltet immer weniger Briefe. Trotzdem geht es dem Postmarkt in Luxemburg gut, danke. Fast 2.000 Beschäftigte, rund 194 Millionen Euro Umsatz: Der Sektor hat es geschafft, sich an die neuen Anforderungen der Kunden anzupassen.

Es stimmt, dass die Nutzung von E-Mail und elektronischer Korrespondenz auf der einen Seite und der Boom des Versandhandels auf der anderen Seite die etablierten Verhältnisse auf den Kopf gestellt haben. Die Postboten werden von Zustellern abgelöst und das Paket verdrängt den Briefumschlag.

Zwar macht der Briefverkehr in Einheiten gerechnet den größten Teil des Geschäfts aus (mit 139 Millionen bearbeiteten Briefen in einem Jahr). Doch der Rückgang des Briefverkehrs ist spektakulär: -11% in einem Jahr, wie das luxemburgische Regulierungsinstitut (ILR) errechnet hat. Gleichzeitig springt der Pakettransit in die Höhe: Fast 16 Millionen Pakete werden pro Jahr im Land ausgetauscht.

Das Ergebnis ist, dass das Paketgeschäft trotz der unterschiedlichen Volumina bereits 46 % der Einnahmen des nationalen Postsektors ausmacht … Das sind 10 % Wachstum in vier Jahren in einem Land, in dem nun jeder Einwohner im Durchschnitt 2 📦Pakete und 16 📨Briefe pro Monat erhält.

Abhängigkeit von der Vergabe von Unteraufträgen

Der Markt wächst nicht nur wirtschaftlich, sondern auch in Bezug auf die Zahl der Arbeitsplätze: 8 % mehr Neueinstellungen im Vergleich zum Vorjahr. Auch wenn Post – immer noch logischerweise – den größten Teil des Postpersonals stellt (1.300 Mitarbeiter), gibt es im Großherzogtum 35 Unternehmen, die in diesem Sektor tätig sind, darunter 6 Neuzugänge.

Die Größe der Anbieter reicht von über 100 Mitarbeitern (4 Unternehmen) bis hin zu wenigen Einheiten. Auf den Straßen sind immer mehr Lieferwagen zu sehen, die mit DHL Express, UPS, DPD, FedEx Express, GLS, Mondial Relay, Colis privé Belgique oder Amazon Deutschland W11 Transport beschriftet sind.

Die ILR stellt jedoch auch fest, dass die Paketzustellung eine Branche ist, die sowohl bei Inlandslieferungen als auch bei Lieferungen ins oder aus dem Ausland stark von Subunternehmern abhängig ist. Ein Punkt, der sich bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten schnell als Schwäche erweisen kann.


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