Es ist wohl die wichtigste Begegnung des Jahres für den luxemburgischen Fußball am Montag Abend um 20h45 im “Stade de Luxembourg”, wenn vor ausverkauftem Haus, knapp 10.000 Fans, die Roud Léiwen gegen die Slowakei anfeuern werden. Es geht um sehr viel, zum ersten Mal in der FLF-Geschichte, kann sich das Land für eine Endrunde bei einem großen Turnier qualifizieren!

Luxemburg würde sich nämlich im Falle eines Sieges, den zweiten Platz von der Slowakei erobern und wäre über den direkten Weg für die Endrunde 2024 in Deutschland qualifiziert. Ein zuvor nie dagewesenes Phänomen! Hoffnungen gibt es allerdings auch noch für die besten Drittplatzierten der Gruppen, die über ein Playoff Turnier, die letzte Chance erhalten um sich das Ticket für die EM zu sichern.

Das neue Gesicht von der FLF-Formation

Über Jahre hinweg war Luxemburg der größtmögliche Außenseiter - nun spielt das Großherzogtum auf einmal im internationalen Geschäft mit. Mit 11 Punkten aus 7 Spielen steht man nämlich auf einem guten 3. Platz in der Qualifikationsgruppe J und hat reelle Chancen auf eine EM-Teilnahme. Der luxemburgische Fußball ging in den vergangenen Jahren kontinuierlich nach oben und hat sich weiterentwickelt. Diese Entwicklung hängt maßgeblich von der Jugendabteilung der FLF zusammen, die seit den frühen 2000er Jahren viele Änderungen vorgenommen hat.

Die besten Jugendspieler der Vereine werden über sogenannte Scouts im frühen Alter bereits entdeckt und zur FLF Akademie eingeladen. Dort erwartet sie eine professionelle Jugendausbildung über die kommenden Jahre, mit vielen anspruchsvollen Testspielen gegen große Fußball Nationen. Die Besten werden dann von Akademien im Ausland wie beispielsweise dem FC Metz, FSV Mainz 05 oder auch Borussia Mönchengladbach unter anderen umworben. Dort werden die Spieler wiederum "geschliffen" und zu Profifußballer ausgebildet. Wenn man früher froh war über 1 bis 2 Profifußballer, kann der Nationaltrainer Luc Holtz heute aus dem Vollen schöpfen, weil nahezu alle Nationalspieler im ausländischen Profigeschäft ihr tägliches Brot verdienen.

Spieler wie Leandro Barreiro und Christopher Martins sind die heutigen Vorbilder unserer jungen Spieler und haben genau diesen Weg eingeschlagen. Dies zeigt deutlich, dass die grundlegenden Änderungen der Fußballschule in Monnerich ihre Früchte tragen. Es gibt jetzt viel mehr Spielerpotenzial zur Auswahl, das spiegelt sich auch in den Resultaten wider. Auch die Fans ziehen mit und spielen bei den Erfolgen der Luxemburger eine immer wichtigere Rolle. „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“ sangen die Zuschauer auf den Rängen beim letzten Heimspiel.

Drei Spiele stehen noch aus für Luxemburg in der EM-Qualifikation und am 19.11 herrscht dann Klarheit! Entweder erstmalige EM-Teilnahme oder ein zumindest achtbarer Erfolg.

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