Zu viel ist zu viel … Dort übertreibt es die Sonne mit Temperaturrekorden, die in den nächsten Stunden erwartet werden. Aber auch wenn es auf der Erde heiß hergeht, ist das Klima ein paar Fuß unter der Erde ganz anders. Es ist kühl, beruhigend, kurzum ideal, um diese Hitzeperiode zu überstehen.

1/ LU Das Schiefermuseum in Martelange

Ganz im Norden des Großherzogtums und direkt vor den Toren Belgiens kann das Schiefermuseum in Haut-Martelange ein sehr erfrischender Zwischenstopp sein. Denn wenn man in die Stollen der Johanna-Mine hinabsteigt, in der das dunkle Gestein abgebaut wurde, sinkt auch die Temperatur. 42 Meter unter der Oberfläche zeigt das Thermometer gute 9 °C an.

Der Umweg lohnt sich umso mehr (und damit sind nicht die 370 Stufen des Parcours gemeint), als die Stätte komplett renoviert wurde. Neue Beleuchtung, neue Projektionen, um die Arbeit der Bergleute um 1900 oder die geologischen Besonderheiten der Stätte zu erklären. Der Luxembourg Tourism Award, der gerade für diesen Besuch verliehen wurde, scheint also mehr als verdient zu sein!

 

2/ DE Homburg und sein Sandstein

“Achten Sie darauf, dass Sie angemessene Kleidung tragen”, heißt es in den Reiseführern, wenn man im Saarland die “größten roten Sandsteinhöhlen Europas” entdecken will. Es stimmt, dass die Temperaturen in diesen von Menschenhand geschaffenen Höhlen unter der Festungsruine Homburg das ganze Jahr über kaum über 10 °C steigen.

Diese Felsen sind aufgrund ihrer bunten und ungewöhnlichen Farben außergewöhnlich. Die Größe der Galerien ist ebenso beeindruckend wie die Schutzvorrichtungen, die hier und da die Touristen daran erinnern, dass ein Spaziergang durch das Innere der Erde gefährlich sein kann. Die Kälte in den Stollen ist nicht zu unterschätzen.

Die Schlossberghöhlen, die seit 1932 geöffnet sind, können in weniger als einer Stunde besichtigt werden, hinterlassen aber Erinnerungen fürs Leben!

3/ FR Im Land der “Gelbmäuler”

Das Museum der Eisenerzgruben in Neufchef ist in zwei Teile gegliedert. Im einen oberirdischen Teil sind Maschinen, Gegenstände und Dokumente ausgestellt, die vom Erzabbau in dieser Ecke der Mosel, direkt neben den Stahlwerken von Hayange, zeugen. Die andere Seite wird im Licht einer Stirnlampe entdeckt und ermöglicht es Groß und Klein, den Fuß dorthin zu setzen, wo die Bergleute unter Tage ihre Energie (und manchmal ihr Leben) einsetzten, um die berühmte “Minette” abzubauen.

Auf einer 800 m langen Strecke erzählt der Führer von der Härte des Bergmannsberufs, vom Alltag der Schichten, die sich hier von 1830 bis 1980 abspielten, aber auch von der ganzen Solidarität, die in diesen Stollen herrschte. Diese menschliche Wärme lässt Sie die 11° C, die das Thermometer hier anzeigt, nicht vergessen!

 

4/ BE Han, zwei, drei … und los

Es ist immer Zeit, die Grotte von Han zu besuchen! Das könnte ein Slogan des Wallonischen Fremdenverkehrsamtes sein, denn der Ort ist so magisch. Schon allein deshalb, weil das Wasser des Flusses Lesse hier unglaubliche 17 km lange Wege gegraben und die Bildung von Gesteinsformationen ermöglicht hat, die einen mit offenem Mund staunen lassen. Der Charme des Ortes liegt aber auch in der märchenhaften Schönheit des Ton- und Lichtspiels Origin, das auf -110 Meter projiziert wird.

Seit den ersten Besuchern im Jahr 1859 haben sich nicht weniger als 24 Millionen Erwachsene und Kinder in den Charme der Höhle verliebt, und das nicht nur wegen der 10-13 Grad Celsius. Aber wahrscheinlich haben schon 10.500 Jahre zuvor Menschen den Ort aufgesucht, an dem heute Konzerte, Wein- und Käseverkostungen oder lokale Biere organisiert werden. Natürlich nur in der kühlen Jahreszeit!

 

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